Wie komme ich an eine booster impfung

Die Corona-Lage verschärft sich weiter: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist auf einem Allzeithoch – und Mediziner befürchten eine Verdopplung der Patienten auf den Intensivstationen in den kommenden Wochen, wenn die Infektionszahlen weiter so stark ansteigen.

Neben der Impfung der noch ungeimpften Menschen in Deutschland gilt der dritte Piks gerade für die Älteren als ein möglicher Weg aus der Krise. Doch wie kommt man an den sogenannten Booster und für wen ist die Impf-Auffrischung empfohlen? BILD mit Antworten.

Wo kann ich mich boostern lassen?

Viele Bundesländer haben ihre Impfzentren dich gemacht. Aber nicht alle: Etwa in Berlin, aber auch in Bayern und Thüringen bieten Impfzentren neben den Erstimmunisierungen auch Auffrischungsimpfungen an.

Ohne Termin gibt es den Anti-Corona-Booster am einfachsten bei mobilen Impfteams, die auch den dritten Piks zeitweise an öffentlichen Orten oder in kommunalen Einrichtungen anbieten. Auch an den Haltestellen der Impfbusse können Sie neben der Erst- ebenso mit einer Auffrischungsimpfung versorgt werden.

Tipp: Die genauen Orte und Zeiten erfahren Sie am besten auf den Seiten der Gesundheitsbehörden Ihres Bundeslandes sowie Ihrer Kommune oder Gemeinde. Bedenken Sie aber, dass es bei den mobilen Angeboten vor Ort Wartezeiten geben kann.

Die dritte Möglichkeit, sich boostern zu lassen, besteht natürlich bei den niedergelassenen Medizinern und beim Hausarzt.

Wie komme ich an eine booster impfung

Quelle: info.bild.de

Wer sagt mir, wann ich mit Boostern dran bin?

„In NRW beispielsweise werden Menschen, für die es eine Empfehlung zum Boostern gibt, vom Gesundheitsministerium angeschrieben“, berichtet der Mediziner Dr. Thomas Aßmann aus dem Bergischen Land.

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Aber Achtung, betont der Arzt: „Das ist nur eine Information, keine konkrete Einladung zur Impfung mit Termin, wie manche das vielleicht aus dem Frühjahr kennen.“

Aßmann: „Diesen Termin muss jeder selbst bei einem Arzt vereinbaren.“

Der Mediziner empfiehlt, sich unbedingt zuerst an den behandelnden Hausarzt zu wenden.

Die Begründung: „Wenn jetzt alle, für die es eine Empfehlung für den dritten Piks gibt, versuchen würden, bei einem beliebigen Arzt einen Termin dafür zu bekommen, kommen wir organisatorisch schnell an unsere Grenzen.“

Denn in Deutschland leben mehr als 24 Millionen Menschen über 60 Jahre, für die eine Auffrischung-Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) schon gilt. Dazu kommen Pflegekräfte, Patienten mit Vorerkrankungen und mehr als vier Millionen Menschen, die nur mit dem Einmal-Impfstoff versorgt wurden.

Aßmann: „Deshalb sollte man dort, wo sie geschlossen wurden, wenigstens regional sofort über die Wiedereröffnung von Impfzentren nachdenken.“

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Wer sollte jetzt zur Auffrischungsimpfung?

Die ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Impf-Booster derzeit für alle Deutschen über 70 Jahre.

▶︎ Darüber hinaus gilt die Stiko-Empfehlung für alle Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen, selbst wenn sie jünger sind.

▶︎ Daneben sollten auch das Pflegepersonal sowie Menschen mit direktem Patientenkontakt in medizinischen Einrichtungen eine Auffrischungsimpfung bekommen.

▶︎ Auch für alle Menschen, die mit dem Einmal-Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson versorgt wurden, empfiehlt die Stiko den Booster.

Das Bundesgesundheitsministerium betont zudem, dass jeder Deutsche grundsätzlich einen Anspruch auf den Impf-Booster hat. Die sächsische Impfkommission gibt sogar eine Empfehlung zur Auffrischungsimpfung für alle Menschen ab 18 Jahren.

Aßmann: „Sie können sich also auch wenn Sie jünger sind vom Hausarzt mit dem Booster-Piks impfen lassen.“

Denn selbst wenn es noch keine Impf-Empfehlung für Sie persönlich gibt, kann Ihr Arzt nach einem Beratungsgespräch und vorliegenden medizinischen Gründen eine individuelle Impfung veranlassen.

Die Empfehlung des Mediziners: „Bei älteren Patienten über 70 sollte die Auffrischungsimpfung nach einem halben Jahr erfolgen.“

Bei jüngeren und gesunden Menschen könne nach derzeitigen Kenntnisstand eine Auffrischungsimpfung dagegen etwa ein bis anderthalb Jahre warten. Daneben empfiehlt die Stiko, bereits ab vier Wochen nach der Impfung mit einem Einmal-Impfstoff mit einem mRNA-Vakzin zu boostern.