Wie lange schreit ein Baby bis es einschläft?

28.01.2013

Fast jedes Baby schreit in den ersten Lebensmonaten besonders viel – auch wenn es kein „Schreibaby“ ist. Forscher entdeckten ein ähnliches Verhalten auch bei neugeborenen Säugetieren. Die „Schreiphase“ beginnt etwa, wenn das Baby zwei Wochen alt ist, und lässt dann schließlich nach, wenn es drei bis vier Monate alt ist. In der Regel nimmt das Weinen nachmittags und abends zu.

Fast jedes Baby schreit in den ersten Lebensmonaten besonders viel – auch wenn es kein „Schreibaby“ ist. Forscher entdeckten ein ähnliches Verhalten auch bei neugeborenen Säugetieren. Die „Schreiphase“ beginnt etwa, wenn das Baby zwei Wochen alt ist, und lässt dann schließlich nach, wenn es drei bis vier Monate alt ist. In der Regel nimmt das Weinen nachmittags und abends zu. verzweifeln meist, da sich das Baby anscheinend nicht beruhigen lässt. Doch ist dies nicht die Schuld der Eltern. Ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt ergibt meist, dass das Kind völlig gesund ist. Für Eltern ist es wichtig zu wissen, dass das schreiende Baby nicht krank oder „gestört“ ist, wenn es trotz aller Beruhigungsversuche weiter brüllt.

Doch sollten sich Eltern auf jeden Unterstützung holen, bevor sie völlig erschöpft sind - insbesondere wenn ihr Baby tatsächlich ein so genanntes „Schreibaby“ ist. Als ein Schreibaby gilt ein Säugling, der täglich mehr als drei Stunden an mindestens drei Tagen der Woche über mehr als drei Wochen aus unerklärlichen Gründen schreit und sich kaum beruhigen lässt.

Tipps zum Beruhigen des Babys
Prof. Dr. Ronald G. Barr, Kinder- und Jugendarzt am BC Childrens Hospital in Vancouver, Kanada, hat die „Schreiphase“ als „Period of Purple Crying“ bezeichnet, weil die Babys einen hochroten Kopf bekommen. Er hat sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt und gibt Eltern folgende Tipps:

  • Eltern sollten immer daran denken, dass Babys keine Maschinen sind. Dementsprechend gibt es auch keine Gebrauchsanweisungen, die sicher funktionieren.
  • Manche Strategien helfen eine Zeit lang, aber nichts funktioniert immer.
  • Das Verändern die Position kann beruhigend wirken.
  • Wiederholungen haben eine besänftigende Wirkung. Das können Klänge, Streicheln oder Gerüche sein. Zum Beispiel haben fast alle Wiegenlieder Teile, die wiederholt werden. Das ist kein Zufall.
  • Rhythmen können beruhigen. Wenn eine Mutter ein Wiegenlied singt, hat die Musik einen Rhythmus (zusätzlich zu Wörtern und musikalischen Melodien, die wiederholt werden,). Wenn Mütter mit Babys sprechen, tendieren sie, eine höhere Stimmlage zu benutzen, und bestimmte Wörter zu übertreiben. Diese Übertreibung gibt den den Wörtern einen bestimmten Rhythmus.
  • Hintergrundgeräusche, wie sanftes Brummen (z.B. im Auto, vom Staubsauger), Rauschen (Wasser) können helfen.
  • Nähe gibt dem Baby Geborgenheit. Manchmal wird das Baby still, wenn es die Muter spürt.
  • Menschliche Stimmen und Gerüche bzw. das Sehen von Menschen wirkt sich positiv auf das Baby aus.

Besänftigungsmethoden sollten idealerweise vorbeugend angewandt werden. Wenn das Baby bereits schreit, ist es wesentlich schwieriger, ein Resultat zu erzielen.

Quelle: www.purplecrying.info

Inhaltlich geprüft von Hebamme Emely Hoppe.

Dein Baby will nicht einschlafen? Wenn du jeden Tag etliche Stunden damit zubringst, dein Baby zum Einschlafen zu bewegen, bringt dich das schnell an deine Grenzen. Du kommst zu gar nichts mehr. Wir haben fünf Punkte zusammengetragen, die dir und deinem Kind dauerhaft helfen.

1. Grundbedürfnisse deines Babys verstehen

Babys brauchen viel mehr Nähe, als vielen in der heutigen Zeit bewusst ist. Kommen dann noch Ratgeber daher, die zum Schreien lassen raten, ist der Elterninstinkt schnell futsch. Dabei ist eigentlich alles ganz einfach. Ein Baby braucht eine feste Bezugsperson, die immer zur Stelle ist, wenn es etwas benötigt. Es schreit nicht, um uns zu nerven, sondern weil ihm etwas fehlt, und sei es nur Geborgenheit und Zuwendung. Babys, die nie schreien, sind entweder von der ganz entspannten Sorte oder haben gelernt, dass niemand kommt, um ihnen zu helfen, und haben deshalb aufgegeben. Wenn du auf die Feinheiten achtest, wirst du schnell merken, warum dein Baby dich gerade braucht und kannst danach handeln.

Wenn dein Baby nicht einschlafen kann, versuche also nicht, es zum Schlafen zu überreden, sondern setze bereits vorher an. Darum geht es in diesem Artikel. Das hilft dir gerade nicht? Dann findest du hier handfeste Tipps für den Notfall:

Sofort-Maßnahmen

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2. Reize reduzieren, wenn das Baby nicht zur Ruhe kommt

Babys, die abends sehr unruhig wirken, sind oft überreizt. Das kannst du ändern. Damit ist nicht gemeint, dass du dich zuhause verkriechen sollst. Es gilt, ein Maß zu finden, mit dem alle gut leben können. Was für einen Erwachsenen ganz normal ist, kann ein Baby noch nicht so leicht verarbeiten. Vor allem sehr sensible Charaktere oder bedürfnisstarke Babys (High-need-Babys) nicht.

Die Folge von zu vielen Reizen: Dein Baby schläft schlecht ein und wacht ständig auf. Fürs Erste nimm dir etwas weniger vor, gestalte die Wohnung weniger aufregend und empfange weniger Besuch. Strukturiere deinen Alltag, und führe Rituale ein. Gehe die frühen Abendstunden entspannt an und meide alles Laute und Grelle, dass dein Baby belasten könnte.

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Manche Kinder schlafen bei Überforderung einfach ein. Anderen gelingt das überhaupt nicht. Sie sind trotz völliger Übermüdung nicht in der Lage abzuschalten und werden immer unruhiger und quengeliger. Sie sind überreizt und brauchen dann besonders viel Hilfe, um wieder „herunterzukommen“. Manchmal erkennt man Überreizung kaum, weil das Kind einfach sehr aktiv und hibbelig erscheint. Die Grenze zum Überdrehen ist fließend.

Einige Kinder erwerben die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, erst recht spät. Dennoch, je älter das Kind wird, desto flexibler wird es werden und desto freier wirst du wieder in deiner Tagesgestaltung sein.

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3. Bei Einschlafproblemen: Schlafbedarf des Babys ermitteln und Rhythmus anpassen

Viele Babys schlafen deshalb schlecht ein oder schlecht durch, weil ihr eigentlicher Schlafbedarf falsch eingeschätzt wird. Meist erwarten Eltern, dass ihre Kinder 12 Stunden in der Nacht und dann noch einige Stunden tagsüber schlafen sollen. Für manches Baby ist das zu viel. Es ist dann einfach noch nicht müde genug oder liegt nachts wach, weil es nicht mehr schlafen kann. Morgens wird es immer unruhiger, weil sein Schlaf-Soll erfüllt ist.

Protokolliere für eine Zeit von etwa 10 bis 14 Tagen, wann und wie lange dein Baby tatsächlich schläft und wie lange es davon lediglich im Bett liegt, ohne zu schlafen. Wenn du einen Durchschnittswert bilden konntest, schau dir den aktuellen Schlafrhythmus an. Wenn dein Baby tatsächlich weniger Schlaf benötigt, bring es entweder später ins Bett oder kürze bzw. streiche ein Tagesschläfchen.

Auch wenn dein Baby dann für ein paar Tage quengelig ist, wird es sich bald daran gewöhnen und hoffentlich besser einschlafen. Achte auch darauf, dass die Abstände zwischen den Schläfchen groß genug sind. Diese ändern sich im Laufe der Monate. Sobald Babys nur noch etwa 2 Schläfchen am Tag machen und gegen 7 ins Bett sollen, gilt die Faustregel „Kein Schlaf nach 15 Uhr“. Das ist allerdings lediglich ein Richtwert. Du musst leider selbst herausfinden, welcher Abstand für dein Baby richtig ist.

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Eine letzte Möglichkeit kann außerdem sein, den Nachtschlaf ein Stückchen vorzuverlegen. Manchmal stimmt nämlich der Rhythmus einfach nicht mit der inneren Uhr überein. Wenn du dein Baby bisher gegen halb 8 hingelegt hast und es eine halbe Stunde bis Stunde brauchte, um einzuschlafen, leg es kurz vor 7 hin. Wenn du Glück hast, schläft es dann schneller ein und morgens sogar eine Stunde mehr. Dafür werden die Tagschläfchen dann wahrscheinlich kürzer.

4. Abendritual einführen, damit dein Baby besser einschläft

Wenn du dein Baby auf die immer gleiche Art und Weise ins Bett bringst, hilft ihm das, besser zur Ruhe zu kommen. Es weiß dann schon, was als Nächstes kommt und kann sich darauf einstellen. Der Körper wird Schritt für Schritt müder und wenn alles gut läuft, freut sich dein Kleines sogar auf das Einschlafen. So schön Flexibilität im Erwachsenenalter auch ist, Kinder profitieren von festen Abläufen und sinnvollen Regeln. Sie bilden einen sicheren Rahmen, in dem sich das Kind entfalten kann. Das gilt auch schon für Babys.

Einschlafrituale kann man sowohl tagsüber als auch abends und sogar nachts anwenden. Tagsüber und nachts sollten sie aber eher kurz gehalten und auf das Nötigste beschränkt sein. Abends darf der Ablauf dann ruhig etwas länger ausfallen.

Hier findest du ein Beispiel für ein sinnvolles Abendritual:

  1. Licht dimmen
  2. Sanfte Musik abspielen
  3. Baden oder Waschen
  4. Babymassage
  5. Babyschlafsack anlegen
  6. Stillen
  7. Schnuller geben
  8. Lied singen oder Spieluhr aufziehen
  9. Im Arm wiegen

Bei älteren Kindern kann man auch Geschichten vorlesen oder ein Hörbuch hören. Zähne putzen sollte ebenso zum festen Ritual gehören.

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5. Das Baby will nicht einschlafen: Ist ein Ausnahmezustand schuld?

Dein Baby ist immer gut eingeschlafen und jetzt plötzlich nicht mehr? Gerade bei „schlafverwöhnten“ Eltern sorgt das für Ratlosigkeit. Was hat das Kind bloß? Was machen wir falsch? Wahrscheinlich gar nichts! Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit steckt dein Baby gerade mitten in einem Entwicklungssprung. Wenn das Gehirn neu verdrahtet wird, kommt das Kind schlecht zur Ruhe. Schließlich ist alles neu und aufregend. Oder aber es wächst gerade? Auch das kann sich für empfindliche Babys unangenehm anfühlen.

Manche Babys schlafen die ersten sechs Monate gut und haben dann erst Probleme, weil sie einen geistigen Sprung gemacht haben, der sie abends länger wach hält. Irgendwann schlafen auch diese Babys wieder besser ein.

Manchmal steckt jedoch auch das Zahnen dahinter. Gerade im Liegen verstärkt sich durch die bessere Durchblutung der Druck auf Gaumen und Kiefer. Dann helfen Hochlagern und viel Nähe. Sensible Kinder leiden meist mehr als andere. Bahnt sich gerade ein Infekt an, kann sich das bei empfindlichen Babys bereits Tage vorher durch Ein- und Durchschlafprobleme äußern.

Wenn dein Baby allerdings ständig schlecht einschläft und oft aufwacht, hat es vielleicht eine frühkindliche Regulationsstörung. Dieser Begriff klingt schlimmer, als es ist. Es handelt sich dabei lediglich um eine verzögerte Reifung des zentralen Nervensystems. Betroffene Babys können sich sehr schlecht selbst beruhigen und brauchen deshalb unter anderem weit mehr Einschlafbegleitung als andere. Und auch nachts können sie nicht loslassen. Aber auch sie sind irgendwann so weit, dass sie schneller und allein einschlafen können, es dauert meist „nur“ ein paar Jahre länger. Halt durch. Du tust, was du kannst. Irgendwann geht auch diese Phase vorbei. Versprochen!

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Weitere Ratgeber zum Thema Babyschlaf

  • So bringst du Struktur in deinen Baby-Alltag
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Quellen

Quellen

  • Sabine Schönfeld: Endlich wieder schlafen, fabulabs GmbH, Auflage 1 vom 1.4.2018
  • Elizabeth Pantley: Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch, Trias Verlag, 2. Auflage vom 26.3.2014
  • Herbert Renz-Polster & Nora Imlau: Schlaf gut, Baby!: Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten (GU Einzeltitel Partnerschaft & Familie), Gräfe und Unser Verlag GmbH, Auflage 1 vom 5.3.2016
  • Wenn das Schlafen Probleme bereitet; https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/schlafprobleme/ (abgerufen am 20.4.2022)
  • Dr. Harvey Karp – Das glücklichste Baby der Welt: So beruhigt sich Ihr schreiendes Kind – so schläft es besser; Goldmann Verlag; Ausgabe vom 19.9.2016
  • Schlaf bei Babys – Neugeborene schlafen nicht durch; https://www.elternimnetz.de/kinder/erste_lebensjahr/schlaf.php (abgerufen am 20.4.2022)

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Wie lange Baby beim Einschlafen Schreien lassen?

Am Anfang sollen sie ihr Kind erst nur wenige Minuten schreien lassen, später werden die Abstände immer länger. So sollen die Babys bereits nach kurzer Zeit lernen, alleine ein- und durchzuschlafen.

Warum schreit mein Baby vor dem Einschlafen?

Oftmals können das abendliche Weinen und die Probleme beim Einschlafen darauf zurückzuführen sein, dass dein Baby schlichtweg überreizt ist. In den ersten paar Lebensmonaten können Babys sich in keiner Weise selber Beruhigen und neue Eindrücke können sie schnell mal überfordern.

Was tun wenn Baby beim Einschlafen schreit?

Machen Sie es sich möglichst bequem – legen oder setzen Sie sich neben Ihr Baby oder setzen Sie sich mit ihm zusammen hin. Oft brauchen Babys dieses Weinen gerade abends, um das Erlebte zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen. Versuchen Sie, diese Art der Stressverarbeitung anzunehmen und zuzulassen.

Warum braucht mein Baby so lange zum Einschlafen?

Manche Babys schlafen die ersten sechs Monate gut und haben dann erst Probleme, weil sie einen geistigen Sprung gemacht haben, der sie abends länger wach hält. Irgendwann schlafen auch diese Babys wieder besser ein. Manchmal steckt jedoch auch das Zahnen dahinter.