Wie viel Geld gibt es in der Bank?

In einer Wirtschaft werden ständig neue Kredite vergeben und alte Kredite zurückgezahlt, Vermögenswerte von Banken gekauft und verkauft. Die Menge an Buchgeld verändert sich also ständig. Mit Krediten können Unternehmen investieren, zum Beispiel neue Maschinen kaufen und mehr produzieren. So kann die Wirtschaft wachsen. In einer wachsenden Wirtschaft wachsen deshalb üblicherweise die Buchgeldbestände.

Aber: Wie viel Buchgeld können Banken schaffen?
Wie bereits beschrieben entsteht Buchgeld zum großen Teil durch Kreditvergabe. Ein Unternehmen nimmt aber nur dann einen Kredit auf, wenn es Investitionsprojekte hat. Und wenn die erwarteten Erträge hoch genug sind, die geforderten Kreditzinsen zu erwirtschaften.
Denn kann der Schuldner Zins und Tilgung nicht zahlen, entsteht der Bank ein Verlust.
Die Banken haben zudem stets im Blick, welche Kosten ihnen aus der Kreditvergabe und Buchgeldschöpfung entstehen können.

Ein Beispiel: Wenn der Kunde sein neues Guthaben für eine Überweisung auf ein Konto bei einer anderen Bank nutzt, fließt aus Sicht der Bank Geld ab. Die Bank muss sich dieses Geld dann oft wiederbeschaffen. Zum Beispiel indem sie bei einer anderen Bank einen Kredit aufnimmt. Oder sie ‚refinanziert‘ sich durch einen Kredit der Zentralbank. Oder sie bringt Sparer dazu, Bargeld oder Guthaben bei ihr  als Spar- und Termineinlagen anzulegen.

In der Regel muss die Bank für diese Refinanzierung Zinsen zahlen. Die Bereitschaft der Banken, Buchgeld zu schaffen, hängt also auch davon ab wie hoch die Zinskosten für die Bank selbst sind.

Zudem muss jede Bank die Vorschriften der Bankenaufsicht beachten. Auch dies begrenzt die Möglichkeit der Bank, Kredite zu vergeben und zusätzliches Buchgeld zu schaffen.

Außerdem nehmen die Zentralbanken im Rahmen ihrer Geldpolitik Einfluss auf die Buchgeldschöpfung. Im Euroraum sind dies die Europäische Zentralbank sowie die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder, für Deutschland die Deutsche Bundesbank.

Ein wichtiges Instrument dazu ist der – im Euroraum einheitliche - Leitzins. Das ist der Zins, den die Banken für ihre Kredite an die Zentralbank zahlen müssen. Droht Inflation, erhöht die Zentralbank den Leitzins. Dann steigen in der Regel auch die Zinsen für Kredite. Das schreckt viele Kunden ab. Im Ergebnis vergeben die Banken weniger Kredite – es wird weniger Buchgeld geschaffen. Droht Deflation, senkt die Zentralbank den Leitzins. Dann sinken üblicherweise auch die Zinsen für Kredite. Dies ermutigt viele Kunden, Kredite aufzunehmen – es wird mehr Buchgeld geschaffen.

Banken können also Buchgeld schaffen. Die wichtigsten Bestimmungsfaktoren dieser Geldschöpfung sind die Nachfrage der Wirtschaft nach Krediten, die Höhe der Zinsen für Kreditnehmer und Banken, das Kreditausfallrisiko, die Vorschriften der Bankenaufsicht sowie die Geldpolitik der Zentralbank.

Für Guthaben auf dem Girokonto gibt es keine Begrenzung. Du kannst so viel Geld auf deinem Girokonto haben, wie du möchtest. Es ist aber nicht sinnvoll, zu viel Geld auf dem Girokonto zu haben, denn Girokonten sind nicht zur Geldanlage geeignet.

Dein Girokonto ist vordergründig für deinen regelmäßigen Zahlungsverkehr gedacht, wie zum Beispiel dein monatlicher Gehaltseingang und deine regelmäßigen Ausgaben. Deswegen verzinsen Banken Guthaben auf dem Girokonto auch nicht, das haben sie auch früher nicht getan, als es noch hohe Zinsen für Ersparnisse gab.

Du solltest aber unbedingt 3 Probleme beachten, die für dich gefährlich werden können: Inflation, Verwahrentgelt und Einlagensicherung.

In diesem Artikel wirst du Folgendes erfahren:

Was passiert, wenn man zu viel Geld auf dem Konto hat? 3 Probleme vorgestellt

Du solltest 3 wichtige Aspekte beachten: Inflation, Verwahrentgelt und Einlagensicherung. Diese schauen wir uns jetzt an.

Wie viel Geld gibt es in der Bank?

Inflation - Entwertung des Geldes?

Wenn du keine Zinsen auf dein Geld bekommst, bedeutet das für dich, dass dein Geld der jährlichen Inflationsrate von ca. 2 % ausgesetzt ist - derzeit sogar wesentlich mehr.

Dadurch verlierst du langfristig an Kaufkraft. Das heißt, dein Geld verliert schleichend an Wert.

Video-Empfehlung: Inflation und Deflation leicht erklärt

Verwahrentgelt - negative Zinsen?

Des Weiteren müssen Kund*innen ab zu hohen Beträgen auf dem Girokonto, meistens ab 50.000 €, bei einigen Banken Negativzinsen zahlen. Da der Leitzins aber in den letzten Monaten gestiegen ist, verlangen glücklicherweise nur noch wenige Banken Negativzinsen.

Es gibt keine triftigen Gründe für dich, deine Ersparnisse unverzinst auf dem Girokonto liegenzulassen und im schlimmsten Fall sogar Negativzinsen zu zahlen.

Um Negativzinsen bei deiner Bank zu vermeiden, solltest du deine Ersparnisse anlegen.

Einlagensicherung - Was passiert, wenn man mehr als 100.000 Euro auf dem Konto hat?

Neben der Inflation und dem Verwahrentgelt gibt es noch ein weiteres Problem.

Auch wenn es keine Obergrenze für Guthaben gibt, musst du dir darüber bewusst sein, dass nur Guthaben von maximal 100.000 € auf Girokonten durch die Einlagensicherung geschützt werden.

Beträge über 100.000 € pro Girokonto bzw. Bank sind nicht mehr abgesichert und können bei einer Bankenpleite verloren gehen.

Wie viel Geld sollte ein normaler Mensch auf dem Girokonto haben?

Wie viel Geld gibt es in der Bank?

Als "normaler Mensch" ist es sinnvoll, etwa 2 bis 3 Monatsgehälter als Notgroschen verfügbar zu haben.

Mit dem Betrag kannst du sicherstellen, dass du unerwartete, größere Ausgaben bezahlen kannst, ohne dein Dispo zu belasten oder einen Kredit bzw. Minikredit zu benötigen.

Das können etwa Kosten für eine Autoreparatur, neuer Kühlschrank oder medizinische Zuzahlungen sein.

Bei einem Durchschnittseinkommen (netto) von 2.165 € in Deutschland, wären das ca. 4.000 bis 6.000 Euro.

Um sicherzugehen, dass du das Geld nicht ausgibst, solltest du es auf einem separaten Konto haben. Ein 3-Konten-Modell ist hier eine gute Umsetzungsmöglichkeit, die dir gleichzeitig beim Sparen hilft.

Eine Alternative zum Girokonto ist ein Tagesgeldkonto, auf dem du zu mindest ein paar Zinsen bekommst. Derzeit kannst du etwa 1,0 % bis 1,5 % Zinsen bei einem Tagesgeldkonto erhalten.

Wie viel Geld kann man steuerfrei auf dem Konto haben?

Wie viel Geld gibt es in der Bank?

Wenn du dein Geld nur auf dem Girokonto lagerst, musst du keine Steuern zahlen.

Erhältst du allerdings Zinseinkünfte für dein Geld, was auf einem Girokonto meist nicht der Fall ist, müssen diese versteuert werden. Bei einem Tagesgeldkonto wäre das zum Beispiel der Fall.

Der Sparerfreibetrag beträgt bei Alleinstehenden 801 € und bei Verheirateten 1602 € (2022).

Falls du Zinseinkünfte hast, solltest du einen Freistellungsauftrag erstellen, damit deine Einkünfte bis zu dem Sparerfreibetrag nicht besteuert werden.

Erst beim Überschreiten des Sparerfreibetrages wird die Kapitalertragsteuer (Abgeltungssteuer) abgeführt.

Sollte man sein Geld auf mehrere Banken verteilen?

Wie viel Geld gibt es in der Bank?

Wenn du mehr als 100.000 € auf deinem Konto liegen hast, wäre es sinnvoll, das Geld auf mehrere Banken zu verteilen, damit du weiterhin von der Einlagensicherung profitieren kannst.

Das heißt, maximal 100.000 € pro Bank aufgrund der Einlagensicherung oder sogar weniger, je nachdem ab welchem Betrag du eventuell Negativzinsen zahlen musst.

Allerdings macht es in den meisten Fällen keinen Sinn, wenn du so viel Geld unverzinst liegen lässt, denn dann frisst es die Inflation langfristig auf.

Wir würden empfehlen, 2 bis 3 Monatsgehälter auf dem Girokonto verfügbar zu haben und den Rest gut verteilt in eine sinnvolle Geldanlage anzulegen.

Wir haben für dich nachfolgend einige Informationen aufgeführt, mit denen du dein Geld gewinnbringend anlegen kannst.

Ersparnisse richtig anlegen mit unseren Leitfäden für Anfänger*innen

Fazit: Wie viel Geld darf auf dem Girokonto sein

Es gibt keine Grenze, wie viel Geld auf dem Girokonto liegen darf.

Aber: es gibt einige Gründe, weshalb du nicht zu viel Geld auf dem Girokonto haben solltest.

Wenn du diese nicht beachtest, kann es teuer für dich werden.

Sinnvoller ist es, dein Geld gewinnbringend anzulegen - mit einem Tagesgeldkonto oder einer klugen Geldanlage.

Wie viel Geld hat eine Bank vorrätig?

So viel Bargeld sollten Sie vorrätig haben In Deutschland bewahrten Privatpersonen im Jahr 2018 durchschnittlich 1.364 Euro an Bargeld zu Hause oder in einem Schließfach auf. Beachten Sie aber, dass Sie im Notfall vielleicht nicht an das Schließfach kommen.

Wie viel Geld gibt es insgesamt?

Dezember 2021 waren 28,2 Milliarden Banknoten mit einem Gegenwert von 1,54 Billionen EUR und 141 Milliarden Münzen mit einem Gegenwert von 31,2 Milliarden EUR in Umlauf. Insgesamt beläuft sich der Euro-Bargeldumlauf somit auf 1,58 Billionen Euro.

Wie viel Geld auf dem Konto haben?

Die Verbraucherzentrale rät dazu, zwei bis drei Monatsgehälter als Notgroschen zurückzulegen. Man sollte aber berücksichtigen, dass die Lebenssituationen natürlich stark unterschiedlich sind. Bescheiden lebende Singles kommen mit weniger aus, Familien brauchen tendenziell mehr Notfallreserven.

Wie viel Geld gibt es auf der Welt 2022?

Schätzungen zufolge liegt die Geldmenge weltweit 2022 zwischen 630 Billionen und 1,2 Billiarden.