Entscheidend für den Fortbestand der Eisbären ist die Anzahl der Tage pro Jahr, an denen das Eis zurückgeht. Show
© Quelle: imago images/Danita Delimont Die Eisbären in der Arktis sind wegen des Klimawandels stark gefährdet. Bis zum Jahr 2100 könnte die Population dort verschwinden. Forschern zufolge ist es unwahrscheinlich, das Aussterben mancher der Arten noch zu verhindern. 21.07.2020, 18:00 Uhr WhatsAppFacebookTwitter WhatsAppFacebookTwitterLinkedInXingMailPocket Share-Optionen öffnen Share-Optionen schließen Mehr Share-Optionen zeigen Mehr Share-Optionen zeigen WhatsAppFacebookTwitterLinkedInXingMailPocket
Toronto. Infolge des schmelzenden Eis in der Arktis ist das Überleben von Eisbären bis 2100 nach Berechnungen von Forschern gefährdet. Ohne genügend Eisflächen, auf denen sie etwa Robben fangen können, würden die Eisbären an Land gedrängt, wo sie bei der Futtersuche Nachteile hätten, schreibt ein Team von Forschern um Péter Molnár von der University of Toronto im Fachblatt "Nature Climate Change". Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige
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Klimaforscher warnen: Folgen der Hitzewelle in Sibirien bekommt die ganze Welt zu spürenAn Land finden die Tiere nicht das passende FutterEntscheidend für den Fortbestand der Bären sei die Anzahl der Tage pro Jahr, an denen das Eis zurückgehe, heißt es weiter. An Land fänden die Tiere nicht das passende Futter, um ihren Energiebedarf zu decken. Das Team schätzte deshalb ab, wie lange Eisbären ohne Nahrung auskommen können, bis das Überleben von Jungtieren und erwachsenen Eisbären gefährdet ist. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Die Forscher nutzten bereits existierende Klimawandel-Szenarien bis 2100, um eine Aussage über die Situation der Eisflächen am Nordpol treffen zu können. Zusätzlich errechneten sie anhand des Energiebedarfs etwa von säugenden Eisbärmüttern oder männlichen Tieren, wie lange Eisbären ohne Nahrung auskommen könnten.
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Globaler Temperaturanstieg um 1,5 Grad schon in den kommenden Jahren möglichAlleinlebende Weibchen haben die besten ÜberlebenschancenDas Ergebnis ließ darauf schließen, dass das Leben der Jungtiere am stärksten gefährdet ist. Die besten Überlebenschancen im Zuge schmelzender Eisflächen hätten alleinlebende Weibchen, da sie im Gegensatz zu den Männchen beispielsweise Energie besser speichern können. Einen großen Einfluss hat der Studie zufolge der künftige Treibhausgasausstoß der Menschen: Bei dem heißesten anzunehmenden Klimaszenarium geben die Forscher den Eisbären kaum Überlebenschance bis 2100 - mit Ausnahme derer in den Gebieten der Hoch-Arktis. Fällt die Treibhausgas-Konzentration bis dahin moderat aus, könnte dies das Fortbestehen der Tiere verlängern. Doch es sei unwahrscheinlich, dass damit das Aussterben mancher der 13 in der Studie betrachteten Eisbär-Populationen in diesem Jahrhundert verhindert werden könne, schreibt das Forscherteam weiter. Wie viele Eisbären sterben pro Jahr?Hinzu kommt, dass jedes Jahr etwa 800 bis 1.000 Eisbären von Menschen gejagt werden, die meisten davon in Kanada. Zwischen 1970 und 2016 wurden in Kanada schätzungsweise 26.500 Eisbären getötet, im Durchschnitt 564 Tiere pro Jahr.
Wie viel frisst ein Eisbär pro Tag?Pro Tag können Eisbären bis zu zwei Kilogramm Fett verdauen und verwerten dieses zu rund 97 Prozent. Eisbären ernähren sich hauptsächlich von jungen Ringelrobben.
Wie viele Eisbären gibt es noch 2022?Noch etwa 22.000 bis 31.000 Eisbären gibt es weltweit, rund um den Nordpol. Der Klimawandel macht den Tieren schon jetzt schwer zu schaffen: Die für sie überlebenswichtige geschlossene Eisdecke schmilzt, die Tiere bleiben an Land zurück.
Wie viele Eisbären gab es vor dem Klimawandel?Sie basiert auf einer Schätzung, in den 1950/1960er Jahren habe es weltweit lediglich 5.000 Tiere gegeben – diese Zahl aber wurde rückblickend als zu niedrig revidiert.
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