Windows Installer ist mit der Installation eines anderen Programms beschäftigt

Eine Windows-Anwendung zu installieren ist in der Regel schnell erledigt: das Setup-Programm starten, ein paar Mal auf "Weiter" klicken, allenfalls noch die Lizenzbestimmungen abnicken, fertig. Wer das Ganze allzu unbedacht angeht, vergibt allerdings häufig gleich mehrere Chancen, das Ergebnis seinen Wünschen anzupassen. Nicht selten fängt man sich sogar ein unerwünschtes Browser-Plug-in oder anderen Werbemüll ein. In immer mehr Installationsroutinen taucht seit einiger Zeit auch eine Frage auf, deren Beantwortung mehr Auswirkungen hat, als sich auf den ersten Blick erschließt: Soll das Programm nach der Installation für alle Benutzer oder nur für das gerade angemeldete Konto zur Verfügung stehen?

Diese Frage ist gar nicht so einfach sinnvoll zu beantworten, denn was technisch dahinter steckt, unterscheidet sich von Programm zu Programm: Bei manchen Installationsroutinen entscheidet sich damit, wo die eigentliche Anwendung auf der Platte landet, andere machen davon nur abhängig, wer ein Programmsymbol im Startmenü oder auf dem Desktop zu sehen bekommt. Selbst auf einem Rechner, der nur von einem einzigen Benutzer verwendet wird, ist die Antwort nicht egal.

Gefunden in "c't"

Auf Abwegen

Traditionell gehören installierte Anwendungen in den Ordner "C:Program Files". In den 64-Bit-Ausgaben von Windows gibt es darüber hinaus noch den Ordner "C:Program Files (x86)" für 32-Bit-Programme. Hier sind sie eigentlich gut aufgehoben: Auf NTFS-Laufwerken bestimmen die standardmäßig gesetzten Rechte, dass jeder angemeldete Benutzer sie von dort ausführen kann. Änderungen an den Dateien sind aber Administratoren vorbehalten, was auch sinnvoll ist: So können unbedarfte Nutzer ohne diese Rechte keinen Schaden anrichten. Auch Malware hat es vergleichsweise schwer, dort installierte Software zu manipulieren, denn sie müsste sich zunächst Administratorrechte verschaffen. Allerdings hat das Konzept eines derart geschützten Programme-Ordners auch den Nachteil, dass Benutzer ohne entsprechende Rechte für jedes (Sicherheits-)Update die Hilfe eines Administrators brauchen.

Neuere
Setup-Programme lassen dem Anwender häufig die Wahl zwischen einer lokalen und einer globalen Installation. Was technisch dahinter steckt, ist kaum ersichtlich

Neuere Setup-Programme lassen dem Anwender häufig die Wahl zwischen einer lokalen und einer globalen Installation. Was technisch dahinter steckt, ist kaum ersichtlich

Foto: ct

Auch dass die Programme-Ordner auf der Systempartition liegen, ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der Haben-Seite landen sie so bei einem Backup mit in der Sicherheitskopie. Das sollte so sein, denn viele Anwendungen sind ohne zugehörige Einträge in der Registry nicht viel wert. Außerdem brauchen etliche Programme zusätzliche Dateien, die der Installer im Windows-Ordner abgelegt hat. Die eine Zeit lang populäre Maßnahme, Programme grundsätzlich auf einem anderen als dem Systemlaufwerk zu installieren, hat sich deshalb als nicht praktikabel erwiesen.

Dicke Brocken

Trotzdem kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, das eine oder andere Programm außerhalb der Windows-Partition zu installieren. Hier sind vor allem Spiele zu nennen: Sie sind häufig sehr groß, belegen also sehr viel Platz. Gerade auf dem Systemlaufwerk wird der aber oft eng, vor allem wenn es sich dabei um eine knapp bemessene SSD handelt. Erfahrungsgemäß sind Spiele auch eher genügsam, was Registry-Einträge und Systemdateien angeht.

Wo ein Installationsprogramm die Eingabe oder Auswahl eines Zielordners explizit vorsieht, ist also meistens die Vorgabe die richtige Wahl. In diesen Fällen ist auch klar, was hinter einer eventuell folgenden Frage nach der Installation für alle oder nur für den aktuellen Benutzer steckt: Es geht dann dabei nur um die Programmsymbole - dazu gleich mehr.

Fragt ein Setup-Programm nicht nach einem Zielordner, bietet aber die Wahl zwischen einer Installation für alle oder nur für ein Konto, landet der Programmcode bei letzterer Auswahl häufig in einem Ordner innerhalb des Benutzerprofils, in der Regel irgendwo unterhalb von "C:UsersKontonameAppDataLocal".

Wirklich gut aufgehoben ist er dort nicht: Die Dateirechte schützen ihn nicht vor Manipulationen durch experimentierfreudige Anwender oder Malware. Sinnvoll mag das allenfalls für Anwendungen mit häufigen Updates sein: Die kann das Programm dann einspielen, ohne nach Admin-Rechten zu fragen, häufig sogar, ohne dass der Anwender überhaupt etwas davon mitbekommt.

Aber auch das kann zum Problem werden: Wenn der Rechner durch Software Restriction Policies (SRP) vor Malware geschützt ist, macht solch ein Update eine dort gesetzte Ausnahmeregel ungültig und verhindert damit, dass das Programm überhaupt startet.

Bei einer Software-Installation "Nur für
mich" landet der ausführbare Code unter Umständen im ungeschützten Benutzerprofil

Bei einer Software-Installation "Nur für mich" landet der ausführbare Code unter Umständen im ungeschützten Benutzerprofil

Foto: c't

Zudem liegt der Profilordner standardmäßig auf dem Systemlaufwerk. Dort installierte Anwendungen belegen also im Zweifel auch knappen SSD-Platz - wenn mehrere Benutzer sie haben wollen, sogar mehrfach.

Schneller Zugang

Setup-Programme, die die Auswahl eines Zielordners anbieten, wollen mit der Frage "Für alle oder nur für Sie?" meist nur wissen, wo sie die Programmsymbole ablegen sollen. Dasselbe gilt in der Regel, wenn eine Installationsroutine von vornherein Administratorrechte fordert. Um zu verstehen, was hinter der Frage steckt, muss man wissen, wie einige der speziellen Ordner von Windows funktionieren, darunter das Startmenü und der Desktop.

Hinter beiden stecken echte Dateiordner auf der Festplatte, aber jeweils nicht nur einer, sondern gleich derer zwei: jeweils ein systemweiter und einer, der dem aktuellen Benutzerkonto gehört. So setzt sich der Inhalt des Startmenüs zusammen aus den Ordnern "C:ProgramDataMicrosoftWindowsStart MenuPrograms" und "C:UsersKontonameAppDataRoamingMicrosoftWindowsStart MenuPrograms".

Auf dem Desktop wird alles angezeigt, was in "C:UsersPublicDesktop" oder in "C:UsersKontonameDesktop" liegt. Änderungen am Inhalt der systemweiten Ordner benötigen Admin-Rechte. Sein persönliches Startmenü und den eigenen Desktop darf jeder Benutzer selbst verwalten; hier landet auch alles, was er auf dem Desktop speichert oder ans Startmenü anpinnt.

Dafür, ein Installationsprogramm anzuweisen, Symbole nur auf dem eigenen Desktop beziehungsweise im eigenen Startmenü abzulegen, gibt es eigentlich nur einen vernünftigen Grund: Außer Ihnen benutzen den Rechner sehr unerfahrene Anwender, die die zusätzlichen Icons verwirren könnten, oder Kinder, die von der Existenz des installierten Programms möglichst nichts wissen sollten.

Fazit

Werden Sie beim Einspielen einer Anwendung vor die Wahl gestellt, ob Sie sie systemweit oder nur für sich selbst haben wollen, ist im Zweifel die globale Installation die bessere Wahl. Auf einem Rechner, den Sie als Einziger benutzen, schützen Sie damit Ihre Software vor dem Überschreiben - sei es durch eigenes Versehen oder durch Malware. Der einzige Preis, den Sie dafür zahlen, ist das gelegentliche Bestätigen der UAC-Abfrage, wenn das Programm ein Update gefunden hat.

Auch auf einem gemeinsam genutzten PC empfiehlt sich aus denselben Gründen meist die systemweite Software-Installation. Ausnahmsweise kann hier auch die gegenteilige Entscheidung die richtige sein, wenn Sie Ihren Mitbenutzern das installierte Programm nicht zumuten oder seine Benutzung verhindern wollen.

Trotzdem gilt: Augen auf bei Setup-Programmen! Wer einfach immer blind auf "Weiter" klickt, bekommt meist nicht das beste Ergebnis. Optionale Komponenten können je nach Anwendungsfall essenziell für die Benutzung oder überflüssiger Ballast sein. Ein Systemlaufwerk mit Platznot kann ein anderes als das vorgegebene Installationsziel sinnvoll machen.

Wenn man nicht gerade mit der Ersteinrichtung eines Rechners beschäftigt ist, dient neu installierte Software erfahrungsgemäß häufig nur einem einzigen Zweck. Ihr zu erlauben, ein Desktop-Symbol anzulegen, ist da häufig kontraproduktiv: Schon morgen lenkt das wahrscheinlich nur noch von den wirklich wichtigen Shortcuts ab.

Was ist in Windows Installer?

Er besteht aus einem Windows-Systemdienst, der Paketdateien im msi-Format (Microsoft Software Installation), sowie Dateien mit den Dateiendungen mst für Transform-Dateien und msp für Patches interpretieren, entpacken und ausführen kann.

Wo finde ich den Windows Installer?

Öffnen Sie die Systemsteuerung, indem Sie auf das Windows-Start-Symbol klicken und „Systemsteuerung“ eintippen. Drücken Sie Enter. Gehen Sie nun auf „Verwalten“ und dann auf „Dienste“. Suchen Sie den Windows Installer und klicken Sie diesen mit der rechten Maustaste an.

Kann Windows Installer nicht auf automatisch stellen?

Wählen Sie das Icon "Verwaltung" aus und doppelklicken Sie hier die "Dienste". Suchen Sie den Dienst "Windows Installer", klicken Sie ihn mit rechts an und wählen Sie "Eigenschaften" aus. Es taucht ein neues Fenster auf. Stellen Sie hier im Bereich "Allgemein" den Starttyp auf "Automatisch".

Was tun wenn sich Programme nicht installieren lassen?

Starten Sie Ihren Computer neu. Die erste und einfachste Methode, um das Problem „Windows 10 kann keine Programme installieren“ zu beheben, besteht darin, den Computer neu zu starten. Der Grund dafür ist, dass eine vorübergehende Störung das Problem auslösen kann.