Wo steht in der Bibel in der Welt habt ihr Angst?

Pastor i.R. Dr. Roland Goeden (ev.)

�In der Welt habt ihr Angst: aber seid getrost
ich habe die Welt �berwunden�

Liebe Gemeinde!

�In der Welt habt Ihr Angst�: Diesen ersten Teil des Wortes Jesu erleben wir t�glich: Angst vor Einsamkeit, vor Schmerzen und Tod, vor politischem und wirtschaftlichem Chaos, Angst um Kinder und Enkel.
Jesus sagt: Das geh�rt zu dieser Welt. Er sagt nicht: Glaubende haben keine Angst. Jesus besch�nigt nichts. Er sagt sehr n�chtern: Die Welt ist kein Schlaraffenland � auch nicht f�r den, der glaubt.
Darum kann die Bibel auch ganz offen von �ngsten reden: �Herr, sei mir gn�dig, denn mir ist angst� � ruft der Beter eines Psalms (Ps 31, 10). Die J�nger Jesu haben Angst vor dem Sturm auf dem See Genezareth. Sie haben Angst und laufen davon, als Jesus verhaftet wird.
Wenn wir �ngste haben, d�rfen wir sie vor Gott zugeben und sie ihm klagen. Gott h�rt! Und hoffentlich haben Sie alle auch einen Menschen oder eine Gruppe, in der Sie �ber Ihre �ngste sprechen k�nnen. Das ist keine Schande, sondern sehr menschlich. Diese Dinge geh�ren aber in den vertrauten Kreis und nicht in die �ffentlichkeit.
�Aber�, sagt Jesus weiter. Dieses �Aber� weist die Angst in ihre Schranken. Es hebt die Angst nicht auf, l�sst sie aber auch nicht alles verschlingen. �Seid getrost!� so reden wir heute nicht mehr. Heute w�rden wir sagen: �Lasst euch nicht verr�ckt machen!� �Haltet den Kopf hoch!� �Habt Mut zur Zukunft!�
Jesus gibt einen Grund f�r diesen Mut zur Zukunft: �Ich habe die Welt �berwunden�. Jesus sagt nicht: �Ich habe die Angst �berwunden�, sondern �die Welt�. Ich, sagt Jesus, Nicht ihr. Das ist das Besondere und Einmalige an Jesus � �Die Welt�: In diese abgefallene Welt ist Jesus gekommen. Nicht, um eine Weltreise zu machen. Sondern wie eine Mutter, die in ein brennendes Haus st�rzt, um ihr Kind zu retten � unter Einsatz ihres Lebens.
�Welt�, d.h.: Wie du mir, so ich dir! Zuerst komme ich, dann kommt eine Weile gar nichts, dann kommen die anderen noch lange nicht. �Welt�, d.h.: Sich eine Nische zum �berleben suchen, nichts riskieren, sich sichern vor Einsatz und Risiko. �Welt�, d.h.: Andere f�r die eigenen Zwecke einsetzen und gebrauchen. Was wir heute so eklatant erleben: Anspr�che und Schuldzuweisungen � das ist �Welt�.
Diese Welt hat Jesus �berwunden. ��berwunden�, das klingt sehr sch�n, das ist die gehobene Sprache Luthers. W�rtlich steht da: �Ich habe die Welt besiegt�, im Griechischen �nenikeka�. Wer dieses Wort im antiken Mittelmeerraum h�rte, der dachte sofort an das ber�hmte Wort des Boten von Marathon: �Nenikekamen� � �wir haben gesiegt�. Sie erinnern sich an Ihren Geschichtsunterricht: Im Jahre 490 v. Chr. �berf�llt der Perserk�nig Darius I. Griechenland und wird in der Schlacht von Marathon geschlagen. Der Bote l�uft die 42 km nach Athen und meldet: �Wir haben gesiegt!� � dann bricht er tot zusammen. Der milit�rische Sieg �ber ein �berlegenes feindliches Heer � das ist etwas Besonderes. Aber es ist auch ein St�ck Welt. Jesus hat die Welt selbst besiegt und �berwunden. Das ist noch viel mehr. Was hat er eigentlich getan?
Er zieht durch das Land Galil�a und predigt: Gottes Herrschaft ist da! Der Himmel ist nicht leer, sondern Gott sieht und nimmt teil. Er ist uns ganz nahe. Das ist schon ein St�ck �berwindung der Welt: Auf Gott hinweisen: Wir sind nicht alleine und ausgeliefert. Aber Jesus sagt das nicht nur, sondern er lebt das: So heilt er Kranke. Er hat offenbar eine Ausstrahlung, in der Menschen sich l�sen und ihre Verkrampfungen verlieren k�nnen. Heilung � das ist ein St�ck �berwindung dieser von Krankheit geschlagenen Welt. Aber Jesus bleibt dabei nicht stehen. Er wird kein Modepsychotherapeut � das w�re wieder ein St�ck Welt. � Menschen geben ihm gegen�ber ihre Schuld zu. Da ist Welt ein St�ck �berwunden, wo Menschen nicht andere f�r schuldig erkl�ren, sondern sagen k�nnen � wie Zacha�us: Ja, ich bin der Schuldige. Aber Jesus geht noch ein St�ck weiter: Er �bernimmt selbst die Schuld der anderen, der Welt. Stellvertretend. Das ist das Zentrum seines Redens und Tuns.
Jesus h�tte ja am Kreuz sagen k�nnen: �Ich sterbe f�r eine gute Sache. Aber ihr beide neben mir � ihr seid Verbrecher. Und ihr Soldaten da unten: Ihr seid M�rder�. Aber Jesus sagt das nicht. �Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein� � das ist ein Wort an den Mitgekreuzigten. Und von den Menschen unter dem Kreuz sagt er: �Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!�
So �berwindet Jesus die Welt. Dabei �berf�llt ihn selber die Angst: �Vater, ist�s m�glich, so lass diesen Kelch an mir vor�bergehen! Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst!� �Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!�
Welt, das hei�t: Andere f�r sich sterben lassen. Jesus �berwindet die Welt, in dem er sich dem Sterben nicht entzieht. Nicht am Sterben vorbei, sondern durch das Sterben hindurch � so besiegt er die Welt in ihrem grausamsten H�hepunkt, dem Tod.
�Bist du Gottes Sohn, so steige herab vom Kreuz!� � so fordert ihn der Mitgekreuzigte auf. W�re Jesus darauf eingegangen, dann h�tte er die Welt nicht �berwunden � und wenn er das eigene Leben gerettet h�tte. Jesus stirbt wirklich und steigt hinab in das Reich des Todes � so haben wir das eben bekannt. �Niedergefahren zur H�lle� � so hie� es fr�her: Viel umfassender und tiefer.
In der H�lle, im Totenreich, ist Jesus auf dem tiefsten Punkt angelangt. Gleichzeitig ist dies der Wendepunkt: Mit einem gewaltigen Fu�tritt bricht er in das Reich des Todes ein und befreit die, die dort gefangen sind. �Sein�n Raub der Tod musst geben her; das Leben siegt und ward ihm Herr. Zerst�ret ist nun all sein Macht. Christ hat das Leben wieder bracht. Halleluja� � so hei�t es in einem Osterlied (EG 106,3). Und Paul Gerhardt singt im Drei�igj�hrigen Krieg:
�Er ward ins Grab gesenket, der Feind trieb gro� Geschrei;
eh er�s vermeint und denket, ist Christus wieder frei
und ruft Viktoria, schwingt fr�hlich hier und da
sein F�hnlein als ein Held, der Feld und Mut beh�lt� (EG 112,2).
Eine feministisch angehauchte Theologin meinte einmal:
�Sie haben so viele milit�rische Ausdr�cke in Ihrer Sprache! Es geht im Neuen Testament doch nicht um Kampf, sondern um Liebe!�
In seiner gro�en Liebe zu uns nimmt Jesus den Kampf mit der Welt auf. Er l�sst sie nicht, wie sie ist, sondern �berwindet sie. Das kostet ihn das Leben. Auch das Neue Testament kennt milit�rische Ausdr�cke. So spricht der Epheserbrief von der geistlichen Waffenr�stung: Dem Helm des Heils, dem Schild des Glaubens und dem Schwert des Geistes (Epheser 6, 16 f). �Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu k�mpfen, sondern mit den b�sen Geistern unter dem Himmel� (Epheser 6,12).
Diese Sprache sollte uns vor einer oberfl�chlichen Heitschi � Gumbeitschi-Theologie bewahren. Sieg gibt es nicht ohne Kampf.
�Seid getrost!�: Wenn eine Mutter ihr weinendes Kind tr�stet, dann blutet vielleicht das Knie weiter und es tut auch weh, und doch kann das Kind vielleicht unter Tr�nen l�cheln. Es bleibt in dieser Welt, es hat noch Schmerzen und wohl auch Angst. Und doch ist etwas anders geworden: Es wei� sich getragen � und darum getr�stet.
�Seid getrost!�: Wie das aussehen kann, hat Paul Gerhardt in einem Lied mit einer neuen Geburt vergleichen:
�Ich hang und bleib auch hangen
an Christus als ein Glied.
Wo mein Haupt durch ist gangen,
da nimmt er mich auch mit.
Er rei�et durch den Tod,
durch Welt, durch S�nd, durch Not;
er rei�et durch die H�ll,
ich bin stets sein Gesell� (EG 112,6)

Amen.

Welcher Psalm bei Angst?

Psalm 23 gilt aus gutem Grund auch Christen als „Grundgebet“. Seine poetische Sprache und sein Grundvertrauen sind starke Worte gegen die Angst. Es ist lohnend, sich diese Worte anzueignen und sich mit ihnen vertraut zu machen.

Was steht in Johannes 16 22?

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.

Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht.

Wo steht ich bin bei euch alle Tage?

Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.