Das Wort Aids leitet sich von dem Englischen „Acquired Immune Deficiency-Syndrom“ ab, was soviel bedeutet wie „erworbene Abwehrschwäche“. Damit ist das Endstadium einer Infektion mit dem HIV-Virus (Menschliches Immundefekt-Virus) gemeint. Das HI-Virus befällt und zerstört besonders die Abwehrzellen und schädigt so das Immunsystem. Mit dem Fortschreiten der Infektion treten typische Erkrankungen durch den sich entwickelnden schweren Immundefekt auf, vor allem Infektionen mit Krankheitserregern, die einem gesunden Immunsystem nichts anhaben können sowie spezielle Tumorerkrankungen. Show Durch hochwirksame Medikamente, welche die Virusvermehrung hemmen (antiretrovirale Therapie), lässt sich zwar die Zerstörung des Immunsystems und damit das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verzögern. Diese Medikamente haben aber viele Nebenwirkungen. Dennoch ist bis heute eine einmal bestehende HIV-Infektion nicht mehr rückgängig zu machen und bedeutet eine schwere chronische, in den meisten Fällen zum Tode führende Erkrankung. Wie kann ich mich anstecken?Das Virus findet sich vor allem in Samenflüssigkeit, Blut (auch Menstrualblut), Scheiden- und Wundsekret. Aus diesen Körperflüssigkeiten kann das HI-Virus in die Blutbahn der Sexualpartnerin bzw. des Partners gelangen, sofern beim anderen auch nur kleinste Verletzungen vorhanden sind. Der wichtigste Übertragungsweg für HIV ist
deswegen der Geschlechtsverkehr. Wie kann ich mich (vor einer sexuellen Übertragung) schützen?Durch Kondome und Sexualpraktiken, die einen Kontakt der empfindlichen Schleimhäute mit Samen-
oder Scheidenflüssigkeit vermeiden (Safer Sex) wird die Ansteckungsgefahr bei sexuellen Kontakten entscheidend herabgesetzt. Für Frauen sind inzwischen Frauenkondome in der Apotheke erhältlich. PostexpositionsprophylaxeDas Risiko einer Ansteckung mit HIV nach einem sexuellen Kontakt mit möglicher Übertragung lässt sich durch eine hochdosierte Behandlung mit antiretroviral wirksamen Medikamenten vermindern. Diese sogenannte „Postexpositionsprophylaxe“ (PEP; Post=nach, Exposition=hier:Kontakt, Prophylaxe=Infektionsvermeidung) sollte so schnell wie möglich nach dem risikoreichen sexuellen Kontakt und innerhalb von 24 Stunden begonnen werden. Sie muss dann vier Wochen lang nach einem festgelegten Schema durchgeführt werden. Die Einnahme dieser Medikamente ist sehr belastend, teuer und häufig mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Durch die „Postexpositionsprophylaxe“ kann das Infektionsrisiko deutlich vermindert, aber nicht gänzlich aufgehoben werden. Die Behandlung kann deshalb Maßnahmen zu Safer Sex nicht ersetzen. Empfohlen wird die PEP
HIV-AntikörpertestAuf die Ansteckung mit dem HI-Virus reagiert der menschliche Organismus mit der Bildung von Antikörpern, die zwölf Wochen nach einer Ansteckung sicher im Blut nachweisbar sind. Außer in Ausnahmefällen ist auch dann erst eine Blutuntersuchung (HIV-Antikörpertest, umgangssprachlich oft als „Aids-Test“ bezeichnet) sinnvoll, um eine Ansteckung nachzuweisen oder auszuschließen. Ein infizierter Mensch kann in dieser Zeit jedoch bereits andere anstecken, denn gerade in den ersten Wochen nach der Ansteckung ist die Virusvermehrung sehr stark. Wir können hier keine Aussagen zu möglichen Ansteckungsrisiken machen. Ein einmaliger sexueller Kontakt bedeutet aber nicht, dass Sie sich angesteckt haben müssen. Die Angst vor AIDS überschattet im Nachhinein oftmals ein sexuelles Erlebnis und führt zu starken Ängsten, auch aus einem schlechten Gewissen und Schamgefühlen heraus. Die Auseinandersetzung mit einer möglichen HIV-Infektion ist für die meisten Menschen eine erhebliche seelische Belastung- Ein Test sollte immer nur freiwillig und mit einer ausführlichen Beratung erfolgen. Die meisten Gesundheitsämter und einige andere Aids-Beratungsstellen bieten die Möglichkeit, einen HIV-Antikörpertest anonym durchführen zu lassen. Entsprechende Adressen finden sich im örtlichen Telefonbuch oder im Internet unter www.aidsberatung.de. Auch bei niedergelassenen Ärzten kann der HIV-Antikörpertest durchgeführt werden. Wie kann man sich auf alle Geschlechtskrankheiten testen?Wo kann ich mich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen? Viele Aidshilfen, Gesundheitsämter und schwule Projekte bieten anonyme Tests auf Geschlechtskrankheiten an. Die Kosten variieren je nach Test und Teststelle, liegen aber meistens zwischen 5 und 20 Euro je Test. Manchmal gibt es auch kostenlose Angebote.
Kann man Geschlechtskrankheiten selbst testen?In den vergangenen Jahren kamen immer mehr Selbsttests für sexuell übertragbare Infektionen auf den Markt. Du kannst sie einfach in der Apotheke kaufen oder anonym im Internet bestellen und dich zuhause auf Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Tripper (Gonorrhö), Syphilis und HIV testen.
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