Show Die Trennung und Scheidung der Eltern sind immer traumatische Ereignisse für die betroffenen und wehrlosen Kleinen, deren einzig bekanntes und vorstellbares Beziehungsgefüge plötzlich zusammenbricht. Das Empfinden des Verlassenseins, der Trauer, der Angst wegen mangelnder Liebe und Aufmerksamkeit ihnen gegenüber, lässt oft zu, dass sie die Schuld für das Weggehen von Vater oder Mutter bei sich selbst suchen. Sie schämen sich vor ihren Freunden, Klassenkameraden und anderen bisher vertrauten Personen. Die schulischen Leistungen lassen oft spürbar nach. Ältere Kinder übernehmen in dieser Situation oft Aufgaben und Verantwortung, für die sie eigentlich noch zu jung sind (z. B. Kümmern um den Haushalt, jüngere Geschwister, Behördengänge). Ihre Interessen kommen in dieser Lebensphase zu kurz, die Defizite in der sich erst entwickelnden Persönlichkeit treten häufig später auf. Da das eigene Erleben der älteren Kinder und Jugendlichen in dem langsamen Lösen von den Eltern nicht vonstatten gehen kann, weil sie in die Familienprobleme mit verstrickt sind, werden sie schneller erwachsen, als es eigentlich gut wäre. Wie in einem solchen Falle nun beraten? Die meisten Eltern macht das Problemverhalten regelrecht hilflos. Es verstärkt Schuldgefühle und die Angst vor Entwicklungsstörungen ihrer Kinder. Die Reaktionen der Kinder sind das Bemühen, auf irgendeine Art mit der Situation fertig zu werden. Sie sind letztlich „normale” Reaktionen auf eine „schwierige” Situation. Was man den Eltern raten sollte:
Was sollte man weiter empfehlen?
Die Scheidung/Trennung mit ihren Folgen ist nicht nur ein plötzlicher Einschnitt im Leben der Familie, sondern auch ein langer Weg zu einer veränderten Familie. Was gegenwärtig als unlösbar und beängstigend erscheint, ist oft zukünftig der Beginn eines neuen Weges, eines neuen Anfangs. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Nach der Zeit der Aufklärung, die die Pädagogik stark reformierte, werden Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen und Problemen respektiert. Seit diesem Zeitpunkt kennt man zunehmend die Begriffe Verhaltensstörung. Als Leitlinie gilt dabei: Jedes Verhalten, das mit ungewöhnlicher Intensität oder über einen längeren Zeitraum gezeigt wird und bei dem alle Erziehungsmethoden offensichtlich versagen, ist ein Achtungszeichen. Das gilt auch, wenn sich das Verhalten auf andere Bereiche ausdehnt und es das Alltagsleben des Kindes und des Jugendlichen, der Familie, der Schule u.a. beeinträchtigt und somit die Eltern keinen Einfluss mehr darauf mehr besitzen. Aufgrund der Schwierigkeit des Erkennens psychischer Störungen sollten Eltern sich an dem Leidensdruck (Verhaltensänderung) orientieren:
Hier sollte der Therapeut als Berater zur Verfügung stehen. Eltern neigen dazu, nur zu dem Mittel zu greifen, das ihnen vertraut ist: Erziehung. Sie werden je nach eigener Erfahrung mit mehr oder wenigen Verständnis oder Druck reagieren. Oft haben gerade auch die Eltern den Blick für ein richtiges Verhalten, für die Norm verloren. Ein Therapeut kann anhand der ihm bekannten Leitlinien gemeinsam mit den Eltern herausfinden, ob es sich um ein harmloses Verhalten oder eine zu diagnostizierende Störung handelt (oft mit Krankheitswert, wie z. B. die Essstörung). So wird kindliches Fehlverhalten den Bezugspersonen angelastet, die ungünstige Erziehungshaltungen zu streng, zu weich, zu nachgiebig, zu kontrollierend, zu großzügig u. a. m. handhaben, die ihrerseits Entwicklungsstörungen nach sich ziehen können. Was sich hinter immer einer Störung verbirgt, jedes Symptom ist Ausdruck einer leidenden Seele. Das Sich-durchsetzen-wollen, mittels seiner Ängste, seines Bettnässens, seiner Aggressivität, seiner Traurigkeit, ist der Versuch des Kindes, des Jugendlichen, Situationen zu bewältigen, die belasten. Das Fehlverhalten ist eben auch das einzige Verhalten, das ihnen zur Verfügung steht, um Aufmerksamkeit zu erregen. Erstens: Entwicklungsstörungen wie Sprachstörungen, Lese-, Rechtschreibstörungen, Rechenstörungen, Autismus:
Zweitens: Verhaltens- und emotionale Störungen. Diese beginnen in der Kindheit und können bis in das Erwachsenen-Alter hinein reichen, das sind Geschwisterrivalitäten, hyperkinetische Störungen, Trennungsängste, Bettnässen, Einkoten. Wir sprechen in der psychotherapeutischen Diagnostik von Verhaltensstörungen und emotionalen Störungen, wenn folgende Indikationen feststellbar sind:
Diesen Störungen ist gemeinsam, daß sie gut feststellbar und behandelbar sind, die Ursachen sind oft nicht bekannt. Freud stellte bereits fest, daß die Störungen eine spezifische Form der Angstabwehr bedeuten, diese erzeugen ein subjektives Belastungsgefühl, das dann diese Symptome hervorbringt. Daraus entwickelte sich in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Reaktions- oder Angstverarbeitungsmuster für die Praxis.
Im nächsten Beitrag werden die einzelnen Therapieangebote beschrieben. Dr. H. Gutsche zurück zur Übersicht dieser Ausgabe Wie bringt man Kindern die Trennung der Eltern bei?Sprechen Sie bei den Kindern auch an, dass diese das Recht haben, über die Trennung traurig und wütend zu sein und dies auch aussprechen dürfen. Sagen Sie dem Kind oder den Kindern, dass es keinerlei Schuld an der Trennung hat. Dass Sie sich vor dem Kind nicht gegenseitig schlechtmachen, sollte selbstverständlich sein.
Wie kann ich meinem Kind helfen die Trennung zu verarbeiten?9 Tipps für Eltern nach der Trennung. Seien Sie Ihrem Kind gegenüber ehrlich. ... . Geben Sie Ihrem Kind ein Gefühl von Sicherheit. ... . Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes. ... . Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es keine Schuld trifft. ... . Verharmlosen und dramatisieren Sie nicht. ... . Verwenden Sie keinen juristischen Begriffe.. In welchem Alter verkraften Kinder die Trennung der Eltern am besten?Wenn du dich trennst, bevor euer Kind eine tiefe Bindung zu beiden Elternteilen entwickelt hat (frühestens mit dem 5./6. Lebensjahr), dann gibt es viele Möglichkeiten, wie du dein Kind unterstützen kannst nach der Trennung. Das ist ganz individuell, und ebenfalls abhängig von der Reife des Kindes.
Was ist das Beste für das Kind bei Trennung?Jemanden mit Arzteigenschaften", sagt Rücker. Und ergänzt: "Bei einer Trennung braucht das Kind Eltern mit Elterneigenschaften: ein positiver Erziehungsstil, liebevolles, zugewandtes Dasein, Warmherzigkeit. Diese Dinge sind viel aussagekräftiger für das Kindeswohl als Betreuungsmodelle."
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