Kann man durch Kleber Schnüffeln high werden?

Kann man durch Kleber Schnüffeln high werden?
 Substanz:
Schnüffeln meint das Inhalieren von Lösungsmitteln.
Schnüffeltauglich sind knapp 1500 Substanzen, die als Bestandteil in verschiedenen Industrie- und Haushaltsprodukten zu finden sind. Wirkstoffe sind u.a. Aceton, Aerosole (Treibgas aus Sprühdosen), Butan (Treibgas im Feuerzeug), Ammoniak, Chloroform, Ethanol, Per- oder Trichlorethylen (in Metall- und Farbreiniger), Lösungsmittel in Filzstiften, Haar- und Lacksprays, Klebstoffen. Um Stoffe einzuatmen, werden diese auf ein Tuch gegeben, dicht vor Mund und Nase gehalten und inhaliert. Feste Stoffe werden in Plastiktüten über den Kopf gestülpt und dann eingeatmet – !! Betäubungs- und Erstickungsgefahr !!

Kann man durch Kleber Schnüffeln high werden?
 Wirkung:
Nach Inhalation tritt ein Rausch schnell ein und ist nach etwa 20 bis 30 Minuten wieder beendet. Bei häufiger Wiederholung kann der Rausch über Stunden aufrechterhalten werden. Nach anfänglicher Benommenheit folgt Euphorie. Man fühlt sich leicht und Hemmungen nehmen ab. Das Gefühl, „übermenschlich“ stark zu sein, kann erreicht werden. Halluzinationen, Delirium und Bewußtlosigkeit können folgen.

Kann man durch Kleber Schnüffeln high werden?
 Gefahren:
Nach der Inhalation kommt es zu undeutlicher Aussprache, zusammenhanglosem Sprechen, gestörter Koordination von Bewegungen, Konzentrationsproblemen und insgesamt verlangsamten Reaktionen. Während oder nach dem Konsum können Erbrechen, Nasenbluten, Husten und Schnupfen, sowie Herz-/Kreislaufprobleme auftreten. Folgen bei häufigem oder regelmäßigem Gebrauch sind Schleimhautreizungen und Verätzungen der Atemwege. Schnüffeln kann zu schweren Leber-, Nieren- und Nervenschäden, sowie zu Gehirnschäden mit Gedächtnis- und Antriebsausfällen führen.
Beachte: Schnüffelstoffe wirken stark gesundheitsschädigend und können zu einer starken psychischen Abhängigkeit führen!

Safer use:
Besondere Gefahren bestehen beim Konsum in Verbindung mit Medikamenten und anderen Drogen, durch die starke Belastung des Herz-/Kreislaufsystems.
Personen mit Herzrhythmusstörungen sollten nicht schnüffeln!
Keine Plastiktüten über den Kopf ziehen: Erstickungsgefahr!
Nicht allein oder an gefährlichen Plätzen (Baustelle, Dächer) schnüffeln: Unfallgefahr!
Nicht während der Schwangerschaft schnüffeln!
Vorsicht beim Umgang mit brennbaren Substanzen und offenem Feuer.

Kann man durch Kleber Schnüffeln high werden?
 1.Hilfe:
Beim Kontakt mit Augen und Schleimhäuten sofort gründlich ausspülen und Arzt aufsuchen. Bei Bewußtlosigkeit Person in stabile Seitenlage bringen und Atmung kontrollieren, ggf. künstlich beatmen bis Notarzt eintrifft.
Grundsätzlich gilt: Wann immer es möglich ist, sollte in bedrohlichen Zuständen ein Notarzt (Tel . 112) gerufen werden.

Einige Schnüffelstoffe sind apothekenpflichtig! Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogengebrauch!

Junge Leute fragen sich:

Kann mir das Schnüffeln von Klebstoff wirklich schaden?

„ES IST einfach phantastisch! Als würde man einen Zeichentrickfilm sehen!“ Das sagt Sveta, eine Dreizehnjährige aus Moskau (Rußland).a Allerdings schwärmt sie nicht vom neuesten Film oder Video. Sie schildert vielmehr ihre Erfahrung mit einer Form des Drogenmißbrauchs, die weltweit unter Tausenden von jungen Leuten beliebt ist — das Schnüffeln.

Klebstoff ist nur eine von allerlei Substanzen, die junge Leute schnüffeln. Wie in der Zeitschrift Young People Now zu lesen war, wird in Großbritannien mit Raumspray, Flüssiggas und mit „20 bis 30 weiteren im Haushalt üblichen Produkten ... Mißbrauch getrieben“. Dazu zählen „Kühlsprays zur Linderung von Schmerzen, Möbelpolituren sowie Gummilösungen“. Einige Jugendliche schnüffeln sogar das Gas aus Halon-Feuerlöschern. Daher ist es richtiger, diese schädliche, doch allgemein beliebte Angewohnheit „Lösungsmittelmißbrauch“ oder „Mißbrauch flüchtiger Substanzen“ zu nennen, wie manche Experten das tun.

Ob nun Klebstoff oder Möbelpolitur geschnüffelt wird, jeder Schnüffler tut es aus dem gleichen Grund. Gemäß einer Veröffentlichung wollen Schnüffler „den ‚Flash‘ oder den ‚Kick‘, der einem Alkoholrausch gleicht“. Lösungsmittel sind preisgünstig und leichter erhältlich als härtere Drogen wie zum Beispiel Kokain. Daher hieß es in der in Großbritannien erscheinenden Zeitschrift New Scientist: „Lösungsmittel sind einmal mehr die Arme-Leute-Droge, die Droge der Jugendlichen und Obdachlosen: seien es die Straßenkinder in Guatemala, die Bewohner von Reservaten in Nordamerika oder aber die jungen Menschen in Großbritannien, die in Jugendherbergen oder in Obdachlosenheimen übernachten.“ Nach Meinung einiger Experten hat in Großbritannien jeder zehnte Jugendliche schon einmal Lösungsmittel geschnüffelt. Und die Folgen sind alles andere als harmlos.

In der Broschüre Drug Misuse wird erklärt, daß „inhalierte Lösungsmitteldämpfe durch die Lunge aufgenommen werden und in kürzester Zeit das Gehirn erreichen“. Lösungsmittel schädigen das zentrale Nervensystem und können den Schnüffler — wie es auch beim Alkohol der Fall ist — vorübergehend in Hochstimmung versetzen. Bei einigen kommt es sogar zu den unterschiedlichsten kurz andauernden Halluzinationen, und nicht jede ist so angenehm wie die zu Beginn von Sveta beschriebene. „Ich sah lauter Ratten“, berichtet David, ein Jugendlicher, der mit 14 Jahren Klebstoff schnüffelte. „Da waren Tausende von Ratten, die kleineren schlüpften aus den größeren. Es sah aus, als würden sie meinen Freund auffressen.“ Kazuhiko, ein Jugendlicher aus Japan, der im Alter von 17 Jahren mit dem Schnüffeln von Klebstoff begann, erinnert sich: „Die Erde tat sich auf und gab Bestien frei, die mich angriffen.“

Aber warum reizt es manche Jugendliche, Lösungsmittel zu schnüffeln? Lee, der mit 13 Jahren Klebstoff schnüffelte, sagt: „Hauptsächlich tut man es, um vor der Realität zu fliehen.“ Ja, manche Jugendliche versinken in einen von Lösungsmitteln hervorgerufenen Rausch, um ihre Probleme zu vergessen. Andere erwarten Spannung; sie denken, eine schreckliche Halluzination sei wie ein unterhaltsamer Horrorfilm. „Weitere Gründe sind mitunter Neugierde, Gruppenzwang, Geltungsstreben sowie ein geringes Selbstwertgefühl und Gefühle der Unzulänglichkeit“, ließ das Gesundheitsministerium Irlands verlauten.

Plötzlicher Tod

Ganz gleich, wie reizvoll das Schnüffeln auch erscheint, es ist eine tödliche Gewohnheit. 1990 starben in Großbritannien 149 Menschen daran; manchmal tritt der Tod innerhalb von Minuten ein. Man spricht von einem „plötzlichen Schnüffeltod“. Rachel zum Beispiel tat sich in der Schule immer etwas Korrekturflüssigkeit auf den Ärmel und schnüffelte diese. Einmal schnüffelte sie die Flüssigkeit während einer Busfahrt. Als sie aus dem Bus stieg, fiel sie hin. Sie rappelte sich zwar für einen Moment wieder hoch, brach dann aber tot zusammen. Rachel war 15 Jahre alt.

Besonders erschreckend ist die Tatsache, daß das Schnüffeln von Lösungsmitteln schon beim allerersten Mal zum Tod führen kann. Re-Solv, eine in Großbritannien tätige karitative Organisation zur Bekämpfung von Lösungsmittelmißbrauch, berichtet, daß „zwischen 1971 und 1989 18 % der Lösungsmittelopfer Erstschnüffler waren“. Das jüngste Opfer war erst neun Jahre alt. Nicht nur vom Alkoholmißbrauch, sondern auch vom Lösungsmittelmißbrauch kann gesagt werden, daß er ‘wie eine Schlange beißt und so wie eine Viper Gift absondert’ (Sprüche 23:32).

Schnüffler können auch durch Unfälle ums Leben kommen, zu denen es aufgrund der Wirkung von Lösungsmitteln kommt. Einige sind von Gebäuden gefallen oder ertrunken. Andere verloren das Bewußtsein und erstickten am eigenen Erbrochenen. Manche sind sogar gestorben, weil sie zum Schnüffeln eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt hatten; sie waren zu sehr berauscht, um die Tüte wieder abzunehmen, und erstickten. Wieder andere sind bei lebendigem Leib verbrannt, weil die Lösungsmittel Feuer fingen.

Körperverschmutzung und andere Gefahren

Nicht jeder Schnüffler nimmt solch ein schreckliches Ende, doch ein Fachmann schrieb: „Der Dauerschnüffler ist sich bewußt, daß er seinen Körper ‚verschmutzt‘, und er leidet an Schmerzen im Brustkorb, an Kopfschmerzen, an Gleichgewichtsstörungen und Gedächtnisverlust sowie an einer Menge anderer Symptome, was er jedoch nur selten zugibt.“ Lee (der bereits zitiert wurde) erinnert sich: „Solch entsetzliche Kopfschmerzen hatte ich noch nie zuvor gehabt.“ Gemäß der Organisation Re-Solv kann das Schnüffeln von Lösungsmitteln den Nieren und der Leber schaden, es kann zu Geistesschwäche und zu Depressionen kommen.

Nicht zu vergessen die Gefahren auf moralischem Gebiet. Einige Schnüffler wurden zu Dieben, um ihre Angewohnheit zu finanzieren. In der japanischen Zeitung Daily Yomiuri wurde folgendes berichtet: „Einer der drei des Mordes an einem jungen Mädchen angeklagten Jugendlichen ... [sagte], er habe überhaupt kein Schuldgefühl verspürt, als sie das Mädchen umbrachten, da er zum fraglichen Zeitpunkt unter dem Einfluß von ... [Lösungsmitteln] gestanden habe.“

Letztendlich kann Lösungsmittelmißbrauch zu psychischer Abhängigkeit führen. „Etwa 10 % derjenigen, die Lösungsmittel mißbrauchten, wurden chronische Schnüffler“, war in der schottischen Zeitung Glasgow Herald zu lesen. Das führt zu einer Beeinträchtigung des Wachstums in emotionaler und geistiger Hinsicht. Bedenke, was die Bibel in 1. Korinther 14:20 sagt: „Werdet nicht kleine Kinder an Verständnisvermögen, sondern ... werdet ... Erwachsene an Verständnisvermögen.“ Wie kann man „erwachsen“ werden? Das wird in Hebräer 5:14 erklärt: „Die feste Speise ... gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht.“ Ein Abhängiger tut nichts, um sein Wahrnehmungsvermögen zu üben. Statt zu versuchen, ein Problem in den Griff zu bekommen, läuft er davor weg, indem er sich in eine durch Drogen hervorgerufene Apathie flüchtet. In der Zeitschrift Young People Now hieß es, daß chronische Schnüffler „als Jugendliche in die Falle geraten und unfähig sind, in die Rolle des Erwachsenen hineinzuwachsen“.

Fang nicht damit an!

Vielleicht kennst du einige Gleichaltrige, die schon einmal Lösungsmittel geschnüffelt haben, und es ist völlig normal, wenn du neugierig wirst. Doch in der Bibel lesen wir: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen“ (2. Korinther 7:1). Warum mit etwas experimentieren, was den Körper vergiftet oder was bewirkt, daß man zumindest vorübergehend die Kontrolle über den Verstand verliert? Gottes Wort rät, ‘besonnen zu bleiben’ (1. Thessalonicher 5:6). Die wörtliche Bedeutung ist „mögen wir beständig nüchtern sein“. Statt das kostbare Denkvermögen zu beschmutzen, bewahrt es ein Christ klugerweise (Sprüche 2:11; 5:2).

Kazuhiko sagt: „Ich bedauere, daß ich jemals damit angefangen habe.“ Lee äußert sich ähnlich: „Man ist ganz schön dumm, wenn man schnüffelt. Das ist eine unheimlich gefährliche Sache.“ Erspare dir eine Menge Kummer und Schmerz, indem du erst gar nicht anfängst, Lösungsmittel zu schnüffeln. Handle in Übereinstimmung mit der Bibel: „Klug ist der, der das Unglück gesehen hat und sich dann verbirgt, die Unerfahrenen aber sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden“ (Sprüche 22:3).

Diesen Rat in die Tat umzusetzen ist hingegen nicht immer einfach. Der Gruppenzwang soll einer der Hauptgründe dafür sein, warum Jugendliche sich zu Lösungsmittelmißbrauch verleiten lassen. „Mein Bruder hat meine Neugierde geweckt, Klebstoff zu schnüffeln“, berichtet David, ein Jugendlicher. „Meine Freunde haben mich damit bekannt gemacht“, erzählt Kazuhiko. Ja, wie in 1. Korinther 15:33 gesagt wird, ‘verdirbt schlechte Gesellschaft nützliche Gewohnheiten’. Warum zulassen, daß Gleichaltrige dein Leben ruinieren? Jehova Gott, unser himmlischer Vater, fordert uns auf: „Mein Sohn, wenn Sünder dich zu verführen suchen, so willige nicht ein“ (Sprüche 1:10).

Falls dich andere unter Druck setzen, Drogen zu nehmen, dann sei so klug und sag es deinen Eltern. Sie können dich in deinem Entschluß, nein zu sagen, bestärken. Vielleicht bist du aber auch versucht, Lösungsmittel zu schnüffeln, weil dich Probleme belasten und du damit nicht fertig wirst. Eine weit bessere Möglichkeit, Streß abzubauen, besteht darin, mit deinen Eltern oder mit einem reifen, mitfühlenden Erwachsenen offen darüber zu sprechen. Was du brauchst, ist Anleitung, nicht Flucht durch Drogen. Zusätzlich kannst du aus der Vorkehrung des Gebets Nutzen ziehen. „Vertraut auf ihn [Gott] zu allen Zeiten“, schrieb der Psalmist. „Vor ihm schüttet euer Herz aus“ (Psalm 62:8).

Das Schnüffeln von Lösungsmitteln erscheint womöglich reizvoll, aber es wird dir nicht helfen, Probleme zu lösen. Im Gegenteil, es kann sogar dein Leben zerstören. Sei klug. Fang erst gar nicht damit an.

[Fußnote]

a Einige Namen wurden geändert.

[Bild auf Seite 13]

Laß nicht zu, daß du durch Gruppenzwang zu einer tödlichen Gewohnheit verlockt wirst

Wie lange muss man an Kleber Schnüffeln um high zu werden?

Die Wirkung der Schnüffelstoffe tritt nach wenigen Sekunden ein und dauert ca. 2-30 Minuten an.

Was passiert wenn man zu lange am Kleber schnüffelt?

Folgen bei häufigem oder regelmäßigem Gebrauch sind Schleimhautreizungen und Verätzungen der Atemwege. Schnüffeln kann zu schweren Leber-, Nieren- und Nervenschäden, sowie zu Gehirnschäden mit Gedächtnis- und Antriebsausfällen führen.

Welche Drogen kann man Schnüffeln?

Als Schnüffeln wird die missbräuchliche Verwendung flüchtiger industrieller Lösungsmittel unterschiedlicher chemischer Struktur bezeichnet. Bei diesen „Schnüffelstoffen“ handelt es sich hauptsächlich um Benzin, Aceton, Toluol, Trichlorethylen und Fluorkohlenwasserstoffe.

Was passiert wenn man Haarspray schnüffelt?

Auf einen kurzen, euphorischen Erregungszustand folgen Bewusstseinseintrübung, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit. Die giftigen Stoffe können im Gehirn einen Ausfall des Atemzentrums auslösen. Inhaliert man zu stark, erstickt man am Sauerstoffmangel. Die Gefahr der psychischen Abhängigkeit ist ständiger Begleiter.