Copyright © 2003-2022 Farlex, Inc HaftungsausschlussAlle auf dieser Website angezeigten Inhalte, einschliesslich Wörterbuch, Thesaurus, Prospekte, Geographien und andere Referenzangaben, dienen nur zu Informationszwecken. Diese Angaben sollten nicht als vollständig und aktuell angesehen werden und sind nicht dafür vorgesehen, den Besuch oder eine Beratung durch einen juristischen, medizinischen oder anderen Experten zu ersetzen. Veröffentlicht: Mittwoch, 13.05.2020 14:00 Neu bei Antenne Unna: Woher kommt dieses Sprichwort eigentlich? Jeden Tag klären wir, was Redewendungen oder Begriffe eigentlich mal bedeutet haben. Jetzt muss ich auch langsam mal passen - da bin auch ich mit meinem Latein am Ende. Das benutzen wir gerne mal, wenn wir echt nicht mehr weiterwissen. Und genau das war auch schon immer die Bedeutung des Sprichwort. Weitere MeldungenWoher kommt "Von gestern sein"?Woher kommt? Also ich bin doch nicht von gestern!! Das sagen gerade ältere Menschen häufig. Woher kommt "eine Frikadelle ans Ohr quatschen"?Woher kommt? Boah, der labert der aber wieder eine Frikadelle ans Ohr! Woher kommt "so haben wir nicht gewettet"?Zum Inhalt springen Jeder kennt diese Redewendung – doch was bedeutet sie genau, und wo kommt sie eigentlich her? Sie beziehen sich auf die Neuzeit, in der Latein die wichtigste Sprache in den Wissenschaften war. Nur besonders gebildete Menschen konnten Latein verstehen, das „einfache Volk“ war außen vor. Somit waren Kenntnisse in
Latein ein Zeichen für Bildung, Können und Wissen. Wenn jemand mit seinem Latein am Ende war, hieß das also, dass selbst ein überproportional gut gebildeter Mensch nicht weiter wusste. Möglicherweise sind die Redewendungen entstanden, weil man so über Schüler spottete, die eine Rede auf Latein halten mussten, aber auf einmal innegehalten haben, weil sie der Sprache nicht wirklich mächtig waren. Eine andere Möglichkeit ist, dass Ärzte gewisse Krankheiten nicht identifizieren konnten – sie
waren mit ihren Fachkenntnissen, ihrem Latein, am Ende. Beitrags-NavigationTagesaktualität, wie sie sich mit einem Blog verbindet, und Antike – das scheint nicht zusammenzugehen. Dennoch soll hier der Versuch gewagt „Ich bin mit meinem Latein am Ende", das heißt soviel wie: Ich weiß nicht mehr weiter, meine Kenntnisse reichen nicht aus, um ein bestimmtes Problem zu... „Ich bin mit meinem Latein am Ende“, das heißt soviel wie: Ich weiß nicht mehr weiter, meine Kenntnisse reichen nicht aus,
um ein bestimmtes Problem zu lösen. Den (spät-)mittelalterlichen Hintergrund dieser Redewendung hat jetzt der Erlanger Historiker Alfred Wendehorst an etwas abgelegener Stelle erläutert („Mit dem Latein am Ende sein“. Die kulturhistorischen und philologischen Grundlagen einer sprichwörtlichen Redensart, in: Axel Gotthard u.a. [Hgg.], Studien zur politischen Kultur Alteuropas. Festschrift für Helmut Neuhaus zum 65. Geburtstag, Berlin 2009, 305-315). –
Lexicon Recentis Latinitatis. Über 15.000 Stichwörter der heutigen Alltagssprache in lateinischer Übersetzung, Bonn 1998, 2. Aufl. 2003 –
Vicipaedia Latina – Jügren Leonhardt, Latein. Geschichte einer Weltsprache, München 2009 (Rez. hier) – Wilfried Stroh, Lebendiges Latein, in: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Bd. 15/1, Stuttgart/Weimar 2001, 92-99. |