Was bedeutet wenn der hund leckt

Wenn dein Hund dich ableckt, denkst du dann “oh, niedlich!” oder eher “iiiieh, wie eklig!”? Ob du nun die schlabberige Zuneigung magst oder lieber “trocken kuschelst” – die meisten Hundebesitzer kennen das begeisterte Ablecken ihres Lieblings. Aber warum lecken unsere Hunde eigentlich so viel? Und warum kommt es uns manchmal so vor, als wenn Hunde nie mit dem Lecken aufhören wollen?

Wir haben die Veterinärmedizinerin Dr. Karla Frazier danach gefragt, warum Hunde uns – und auch sich selbst – ablecken. Das Lecken kann ganz verschiedene Gründe haben, aber es gibt im Allgemeinen zwei wesentliche Kategorien, die entweder auf das Verhalten oder auf gesundheitliche Gründe zurückzuführen sind. Manchmal handelt es sich beim Lecken des Hundes um völlig normales Verhalten und manchmal eben nicht. Hier erfährst du, wann du eine tierärztliche Beratung oder eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen solltest.

Was bedeutet wenn der hund leckt

Flickr/Mikey Tapscott

Warum Hunde Menschen ablecken

Verhaltensbedingtes Lecken lässt sich darauf zurückführen, dass Hunde Rudeltiere sind und von Natur aus miteinander interagieren. Das Lecken kann dann Folgendes bedeuten

  • Kommunikation, z.B. zwischen einer Hündin und ihren Welpen
  • Unterwerfung gegenüber einem anderen Hund
  • Ein Zeichen von Zuneigung, z.B. wenn ein Hund die Ohren oder Schnauze eines anderen Hundes mit seiner Zunge “pflegt”

Manche Hunde übertragen dieses Verhalten auf ihre zweibeinigen Freunde und behandeln uns so, als wären wir ein Mitglied ihres Rudels – deshalb also das Geschlabber.

Neben diesen drei Gründen kann es aber auch einfach sein, dass einem Hund deine salzige Haut gut schmeckt, vor allem nach einem schweißtreibendem Training.

Warum Hunde sich selbst lecken

Ein einziger Floh reicht schon aus, damit ein Haustier, das gegen Flöhe allergisch ist, wie ein Verrückter an sich herumleckt.

Aus medizinischer Sicht sind kleine Hautverletzungen eine der häufigsten Gründe für ein übermäßiges Lecken. Es gibt aber auch andere Ursachen, die eine medizinische Behandlung erfordern:

  • Wunden: Hunde lecken sich von Natur aus ihre Wunden. Das kann jedoch zu Folgeschäden und einer zusätzlichen Reizung und letztlich zu einer Infektion führen. Wunden werden je nach Schweregrad behandelt. Manchmal muss der Hund dafür eine Halskrause tragen, damit er den verletzten Bereich mit seiner Zunge nicht mehr erreichen kann.
  • Flöhe: Diese Schädlinge solltest du nicht unterschätzen! Flöhe verursachen Juckreiz, der wiederum zu Lecken und Kauen führt. Wenn dein Hund über die Schwanzwurzel leckt (die Stelle, wo der Schwanz mit dem restlichen Körper verbunden ist) und es bereits zu einer Ausdünnung des Fells oder Haarausfall gekommen ist, ist dein Liebling wahrscheinlich gegen Flöhe allergisch. Tu dir selbst einen Gefallen und verabreiche deinem Hund jeden Monat ein erstklassiges Flohbekämpfungsmittel. Ein einziger Floh genügt schon, damit sich dein gegen Flöhe allergisches Haustier wie ein Wahnsinniger leckt.
  • Umweltbedingte Allergien: Haustiere, die auf etwas allergisch sind, reagieren auf den Juckreiz mit Lecken. Die Pfoten, Achselbereiche, Flanken und der Leistenbereich sind die Stellen, an denen am meisten geleckt wird. Oft ist dies aber auch jahreszeitlich bedingt. Bei übermäßigem Lecken solltest du einen Tierarzt aufsuchen, insbesondere dann, wenn die Haut gerötet ist und gereizt aussieht.
  • Dermatitis: Die Haut eines Hundes kann aber auch aus anderen Gründen entzündet sein, z.B. aufgrund von Milben, hormonelle Erkrankungen, Lebensmittelallergien, Autoimmunerkrankungen, nicht allergische Reizungen, sogenannte Hot Spots etc. Eine gute Faustregel ist hier, deinen Hund untersuchen zu lassen, wenn die Haut rot und gereizt aussieht und das Fell ausgedünnt ist oder ausfällt.
  • Andere Gründe: Auch wenn Hauterkrankungen überwiegend für das Lecken verantwortlich sind, kann es auch einige nicht verwandte Ursachen haben: Pica (das Lecken und Fressen von ungenießbaren Dingen; ist oft auch ein Anzeichen für Magen-Darm-Erkrankungen), anfallartiges Verhalten (unablässiges Lecken der Luft oder Schmatzen des Mauls) und Schmerzen (Lecken an einer bestimmten Stelle eines bestimmten Gelenks).

Fest steht: Wenn dein Hund ein auffälliges Leckverhalten zeigt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Was bedeutet wenn der hund leckt

Und warum lecken Hunde sich, wenn es keine gesundheitlichen Gründe gibt? Hunde sind insgesamt saubere Tiere, die sich oft sauber machen, nachdem sie draußen waren. Dann lecken sie sich vor allem die Pfoten. Nach dem Gassi gehen säubern sie auch ihren Genitalbereich.

Manche Hunde lecken sich selbst auch aus Langeweile, was aber meist harmlos ist. Ein anormales Lecken kann allerdings auch auf Angstzustände oder andere zwanghafte Verhaltensstörungen hindeuten.

Denk daran, dass es sich bei unseren Haustieren um Lebewesen handelt, die unterschiedlich auf ihre Umwelt reagieren. Wenn sich dein Haustier zwanghaft leckt und/oder ängstlich ist, solltest du einen professionellen Rat einholen, um das zugrunde liegende Probleme anzugehen.

Das Lecken von Hunden hat viele Ursachen. Als Hundebesitzer weißt du am besten, wann das Lecken deines Lieblings normal ist. Wenn du Bedenken hast, empfehlen wir dir, die Zeichen und Körpersprache deines Hundes zu beobachten, um herauszufinden, was dein Hund dir vielleicht mitteilen will. Und wenn dir das Lecken seltsam vorkommt oder dich beunruhigt, solltest du dich an einen Tierarzt oder einen Hundetrainer wenden.

Warum Hunde die Luft lecken

Wenn du deinem Hund im Laufe des Hundetrainings das Lecken etwas abgewöhnen konntest, kann es durchaus passieren, dass dein Hund die Luft leckt, wenn er den Impuls dazu verspürt. Es kann aber auch sein, dass er etwas im Maul hat, was er versucht, zu entfernen. Oder vielleicht riecht er auch einfach nur etwas Interessantes. Lecken hilft Hunden dabei, Duftmoleküle in das Riechorgan (auch Jacobson-Organ oder vomeronasales Organ genannt) zu bewegen, wo sie am besten wahrgenommen werden.

Ziehe möglichst viele Gründe in Betracht, warum dein Hund wohl gerade versucht, die Luft zu lecken. Versuche auch, deinen Liebling zum Wassernapf zu führen, wenn du zu dem Schluss kommst, dass er wahrscheinlich nur ein lästiges Haar im Maul hat.

Warum Hunde das Sofa oder den Teppich ablecken

Das Ablecken von Möbeln oder des Bodens kann ganz natürliches Hundeverhalten sein, insbesondere dann, wenn dein Haustier leckere Krümel, Gerüche oder Speisereste findet. Wenn dein Hund diese Stellen allerdings sehr lange leckt und nur schlecht davon abzubringen ist, könnte sich das normale Leckverhalten zu einem zwanghaften Verhaltensmuster entwickelt haben.

Wenn du über das zwanghafte Lecken deines Hundes besorgt bist, empfehlen wir dir, einen Hundetrainer aufzusuchen, der dir die nötigen Werkzeuge an die Hand gibt, mit denen dein Hund lernt, sich zu beruhigen, ohne dabei deine Einrichtung zu zerstören. Bei einem Trainer kannst du auch an den tiefer liegenden Gründen für Angstverhalten und zwanghaften Verhaltensmustern wie Trennungsangst oder Unter- bzw. Überstimulation arbeiten.

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Dr. Karla Frazier ist Tierärztin und in der Region Clemmons, Mocksville, and Advance in North Carolina in den USA tätig. Sie ist Absolventin des Virginia-Maryland Regional College of Veterinary Medicine. Sie eröffnete die Hillsdale Tierklinik im Jahr 2000.

Warum leckt mein Hund mich wenn ich ihn streichel?

Abschlecken der Hand ist eine positive Geste Schleckt der Hund die Hände oder auch mal das Gesicht seines Menschen ab, so ist dies eine sehr positive Geste. Hunde zeigen damit, dass er diesem Menschen vertraut, sich wohl fühlt und die Rudelführung durch seinen Halter akzeptiert.

Wie zeigt mir mein Hund seine Liebe?

Hunden zeigt man seine Liebe durch viel Nähe (auch ohne Körperkontakt), sanfte und ruhige Berührungen und durch Gespräche. Ein Hund versteht vielleicht nicht jedes Wort, aber Hunde mögen es, wenn man mit ruhiger Stimme mit ihren redet. Es gibt also viele Wege, wie Mensch und Hund sich ihre Liebe zeigen können.

Wie kann ich meinem Hund zeigen wie sehr ich ihn liebe?

Hunde halten gerne intensiven Blickkontakt zu Menschen, die sie gernhaben. Sie können Ihrem Hund also „Ich liebe dich“ sagen, indem Sie ihm ruhig und entspannt in die Augen schauen. Übrigens: Durch diese Geste wird bei Mensch und Hund Oxytocin, das sogenannte „Kuschelhormon“, freigesetzt. Oxytocin stärkt die Bindung.

Sollte man sich vom Hund ablecken lassen?

Das Abschlecken ist vor allem riskant, wenn die Krankheitserreger über die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen aufgenommen werden. Eine Infektion über die Haut gilt als unwahrscheinlich. Wenn Sie das Infektionsrisiko minimieren möchten, dann lassen Sie Ihren Hund am besten nur Ihre Hände ablecken.