Was ist der unterschied zwischen podologe und podologie

Die Podologie (medizinische Fußpflege / medizinische Fußbehandlung) beschäftigt sich mit krankhaften Veränderungen der Füße, zum Beispiel an der Fußhaut und den Fußnägeln. Podologische Behandlungen sollen Beschwerden lindern und Schäden an den Füßen vorbeugen.

Bei der kosmetischen Fußpflege wird der gesunde Fuß gepflegt und verschönert. Es werden zum Beispiel die Nägel geschnitten und lackiert und die Fußhaut gepflegt. Fußprobleme als Folge von Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma fallen dagegen in den Bereich der Podologie.

Eine medizinische Fußpflege kann bei verschiedenen Erkrankungen des Fußes sinnvoll sein. Besonders wichtig ist sie für Menschen mit Diabetes mellitus: Ein Diabetes kann Nerven und Blutgefäße schädigen, sodass es am Fuß zu schlecht heilenden Wunden und Geschwüren kommt und Gewebe abstirbt. Dies wird „diabetisches Fußsyndrom“ genannt. Wenn es nicht rechtzeitig und ausreichend behandelt wird, kann manchmal sogar eine Amputation nötig sein.

Zu ähnlichen Fußbeschwerden können auch andere Erkrankungen führen, etwa Nervenschäden oder chronische Rückenmarksverletzungen. Wer seine Füße nicht mehr richtig spürt, weil Nerven geschädigt sind, kann ebenfalls leicht Druckstellen, Hornhautwucherungen und Wunden entwickeln.

Eine podologische Behandlung kann helfen, solche Folgen zu vermeiden. Sie kommt auch bei weiteren Beschwerden am Fuß in Betracht. Dazu gehören unter anderem

  • eine krankhaft verdickte Hornhaut und Hühneraugen,
  • Erkrankungen der Fußnägel wie Verdickungen und Nagelverlust,
  • eingewachsene Nägel und
  • Fehlstellungen der Zehen.

Eine medizinische Fußpflege kann auch hilfreich sein, wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist und man seine Füße deshalb nur schwer selbst pflegen kann.

Bei podologischen Behandlungen werden unter anderem Fußhaut und Nägel bearbeitet oder Hilfsmittel angelegt. Beispiele dafür sind etwa:

  • Abtragen von verdickter Hornhaut und Entfernung von Hühneraugen
  • Entlasten der Füße von Reibung und Druck durch spezielle Polster (Orthosen)
  • Vorbeugen oder behandeln verdickter Zehennägel
  • Anbringen von Nagelkorrekturspangen und Nagelkorrektursystemen

Bei der Behandlung werden Instrumente wie Skalpelle, Zangen, Fräser und Schleifer eingesetzt, aber auch Salben, Tinkturen und Desinfektionsmittel.

Podologinnen und Podologen können zudem beim Umgang mit Fußproblemen im Alltag beraten, zum Beispiel bei Fragen wie: Worauf sollte ich bei der Wahl der Schuhe achten? Was ist bei der regelmäßigen Fußpflege zu Hause wichtig?

Medizinische Fußpflege wird in der Regel von ausgebildeten Podologinnen und Podologen angeboten. Podologische Behandlungen sind unter anderem in folgenden Einrichtungen möglich:

  • podologische Praxen
  • Fußambulanzen, zum Beispiel in einer diabetologischen Praxis
  • medizinische Versorgungszentren mit Schwerpunkt Diabetes
  • Krankenhäuser

Podologinnen und Podologen sind geeignete Ansprechpartner, wenn die Fußprobleme und -beschwerden keine ärztliche Behandlung erfordern. Wenn sie Hautschäden wie beispielsweise offene Geschwüre oder Entzündungen erkennen, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.

Eine Suche nach Anbietern medizinischer Fußpflege bieten die Internetseiten folgender Verbände:

  • Deutscher Verband für Podologie
  • Verband deutscher Podologen
  • Bundesverband für Podologie

Die podologische Behandlung von Fußschäden, die durch Diabetes mellitus, Nervenschäden oder Rückenmarksverletzungen verursacht wurden, wird bis auf einen Eigenanteil von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Podologinnen und Podologen bieten aber auch Behandlungen an, die vollständig selbst gezahlt werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Nagelkorrekturspangen.

Für eine ambulante Behandlung in einer podologischen Praxis oder Fußambulanz ist ein ärztliches Rezept erforderlich. Ein erstes Rezept beinhaltet bis zu drei Behandlungen, die man im Abstand von 4 bis 6 Wochen in Anspruch nehmen kann. Bei einem Folgerezept können es dann bis zu sechs Behandlungen sein.

Pro Rezept beträgt der Eigenanteil 10 Euro plus 10 % der Behandlungskosten. Werden für eine Behandlung zum Beispiel 30 Euro berechnet, beträgt der Eigenanteil bei insgesamt drei Behandlungen 19 Euro (10 Euro plus 3 x 3 Euro).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Ärzten und anderen Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Was ist der Unterschied zwischen einer podologin und medizinische Fußpflege?

ein Podologe ist in der Lage so genannte Risikopatienten wie Diabetiker, Bluter und Rheumatiker entsprechend ärztlicher Verordnung fachgerecht zu behandeln. Die medizinische Fußpflege ist die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigungen bedrohten oder bereits geschädigten Fuß.

Was wird in der Podologie gemacht?

Bei podologischen Behandlungen werden unter anderem Fußhaut und Nägel bearbeitet oder Hilfsmittel angelegt. Beispiele dafür sind etwa: Abtragen von verdickter Hornhaut und Entfernung von Hühneraugen. Entlasten der Füße von Reibung und Druck durch spezielle Polster (Orthosen)

Wie lange dauert ein Termin beim Podologen?

Die podologische Komplexbehandlung dauert zwischen 30 und 50 Minuten. Sie besteht aus einem Fußbad, einer ausführlichen Anamnese, einer Inspektion sowie Palpation der Füße und der eigentlichen podologischen Behandlung.

Kann der Podologe Dornwarzen entfernen?

Warzen können auch von einem medizinischen Fußpfleger (Podologen) oder von einem Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus operativ entfernt werden. Eine operative Entfernung von Warzen ist aber nur in den seltensten Fällen notwendig und wird bei besonders hartnäckigen oder schmerzhaften Warzen durchgeführt.