Wenn du mit dem teufel tanzt

Ich würde meinen, dass damit ein selbstbewusster Mensch gemeint ist.....denn man kann seinen Feinden bzw. Lügnern nicht aus dem Weg gehen! Man muss im Leben Entscheidungen treffen und sich behaupten! Natürlich kann man sich am Feuer verbrennen, aber es gehört dazu Erfahrungen zu sammeln und nie aufzugeben.

In unserer westlichen, christlichen Kultur wird unter dem Namen Teufel oder Satan die Verkörperung des Bösen verstanden. Aber manchmal muss man auch mit dem Teufel TANZEN, um sein Ziel oder einen Kompromiss oder einfach den Frieden um sich herum und in sich selbst finden zu können.

Das Gute hat als Gegenspieler immer das Böse als Gegenpol.

Du lebst nur einmal, deshalb lache so oft du kannst. Halte gegen Widerstände jede Menge Mut parat. Können wir den Kampf gegen den Teufel überhaupt gewinnen? Ja! Die Bibel sagt: „Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen“ (Jak. 4:7).

Inhalt: Herbst 1518. Sechs Jahre nachdem der inzwischen berühmte Magier Johann Georg Faustus aus Nürnberg geflohen ist, reist er als Gaukler, Quacksalber und gefragter Astrologe durch die Lande. Zusammen mit seinem treuen Gehilfen Karl Wagner und seiner Ziehtochter Greta bietet er den staunenden Zuschauern spektakuläre Schauspiele. Doch Johann spürt, dass er seinem Erzfeind Tonio del Moravia niemals entkommen wird und er weiß, dass er sich dem Bösen stellen muss, wenn er die, die er liebt, retten will. Doch der Weg ist beschwerlich und voller ungeahnter Gefahren, denn Tonio hat sehr mächtige Verbündete…

„Wer mit dem Teufel tanzt, der braucht gute Schuhe"

Meine Meinung: „Der Lehrmeister“ ist die Fortsetzung von „Der Spielmann“ und sicher auch unabhängig vom Vorgänger zu lesen, auch wenn ich die Vorkenntnisse des ersten Teils sehr wichtig finde.
Der Schreibstil von Oliver Pötzsch lässt sich angenehm und flüssig lesen, so dass die 800 Seiten des Buches problemlos zu bewältigen sind. Durch seine bildhaften und authentischen Beschreibungen des Mittelalters, der damaligen Lebensverhältnisse und der Beschwerlichkeiten der Reisen, hat Pötzsch mich wieder einmal begeistert. Er ist die Zeit von Martin Luther, Leonardo da Vinci und Papst Leo X. Die Mischung aus Fiktion und historisch belegten Fakten und Personen ist toll gelungen. Auch die düstere Stimmung dieser Zeit, sowie die mystischen und manchmal etwas gruseligen Elemente konnten mich begeistern. Die weite Reise von Deutschland über Frankreich bis nach Rom ist abwechslungsreich und spannend und auch das Ende hat mich zufriedengestellt.

Fazit: Goethes Faust habe ich nie gelesen, aber die Version von Oliver Pötzsch (Faust als Romanfigur) hat mir gut gefallen. „Der Lehrmeister“ ist eine gelungene Fortsetzung und das Buch passt perfekt in diese dunkle Jahreszeit.

Leben oder Sterben? Hin- und hergerissen zwischen zwei Polen ist Faust. Sein Schicksal nimmt Mephisto (hinten) in die Hand.

(Foto: Marie-Laure Briane)

22 Mitwirkende der Gärtnerplatz-Jugend haben mit "Je suis Faust" Premiere. Sie spielen Goethes Drama zu den Klängen bayerischer Volksmusik

Von

Barbara Hordych

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Wer mit dem Teufel tanzt, der sollte gute Schuhe anhaben. Das zumindest empfehlen der Bananafishbones-Sänger Sebastian Horn und der Filmkomponist Gerd Baumann vom gemeinsamen Band-Projekt Dreiviertelblut. "Wannst du mim Deife danzt, dann brauchst guade Schua" heißt es in ihrem ausgelassenen Song "Deifedanz", in dem die pure Energie aus jedem einzelnen Ton sprüht, wenn sie den Kampf mit dem Teufel besingen. Bayerische Volksmusik verschmilzt da mit einem Balkan-Ska-Rhythmus, der einem beim Hören unwiderstehlich in die Füße fährt.

Ein Effekt, den sich auch die 22 Mitglieder der Gärtnerplatz Jugend in ihrer neuen Musiktheaterproduktion "Je suis Faust" gekonnt zunutze machen, wie die Durchlaufprobe im Studio des Theaters zeigt. Am 8. Juni hat ihr Stück Premiere, in dem sie sich Goethes berühmtem Faust-Drama widmen. "Wenn du dem Teufel folgst" lockt stimmgewaltig Sofia Lainovic als weiblicher Mephisto in roter Lederjacke, während sich die übrigen, rot, schwarz und weiß gekleideten Tänzer zu den Klängen des besagten "Deifedanz" immer wilder über die Bühne bewegen, ganz so, als würden sie tatsächlich von der heißen Glut der Hölle angetrieben. Während die jungen Tänzer die überall auf dem Boden verteilten schwarzen Bastschlangen hoch über ihre Köpfe werfen, versucht Mephisto den mutlos auf seinem Stuhl zusammengesackten Faust für das Weiterleben zu begeistern, mit einer temperamentvoll vorgetragenen Vorstellung all dessen, was er erlangen kann, wenn er ihr den "Teufelskuss" gibt.

"Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor" hatte er zuvor in der Anfangsszene geklagt. Mithilfe von Philosophie, Medizin und Theologie hatte er versucht, "dass ich erkenne, was die Welt, im Innersten zusammenhält". Vergebens, wie er dann melancholisch feststellt. Als musikalisches Pendant zu seiner Verfassung stimmt der Chor die Melodie von "Da Summa is aussi" an. "Es gibt eine Fassung von Hubert von Goisern, die sich stark an der bayerischen Stubenmusik orientiert, da ist so viel Herz drin, das passte einfach großartig zu Fausts Zustand, auch wenn es eigentlich ein Lied für den Almabtrieb ist", sagt Philipp Weiß.

Er hat die musikalische Leitung inne und besorgt die Einstudierung der Lieder, die wiederum die Jugendlichen gemixt und mit neuen Texten versehen haben. "Vorgegeben war das Konzept, sich auf bayerische Volksmusik zu beschränken", sagt Weiß. Innerhalb dessen konnten die Jugendlichen aber ihr "eigenes Ding" machen. So reicht die musikalische Bandbreite von Songs der Bands Django 3000 und Dreiviertelblut, die sich mal eher an Rock, mal eher an Balkan-Beat orientieren, bis hin zu einem lyrisch-zarten Wiegenlied, das Gretchen für ihr Kind anstimmt. Denn natürlich taucht auch sie neben Faust und Mephisto noch auf - und erleidet ihr Liebesschicksal.

"Der besondere Charme dieser Jugendclub-Produktion ist ja, dass die Mitwirkenden nicht nur die Liedtexte, sondern auch die Dialoge des Stücks mit der Regisseurin Susanne Schemschies gemeinsam erarbeitet haben", sagt Weiß. Unglücklicherweise ist die Regisseurin gerade jetzt, zur ersten Durchlaufprobe, an einem Virus erkrankt. Kurzfristig für sie eingesprungen ist Nicole Claudia Weber, die im April dieses Jahres mit ihrer Inszenierung des "Pumuckl"-Musicals Premiere im Gärtnerplatztheater hatte.

Kompetente Hilfestellung erhält sie von der Choreografin Roberta Pisu, die die Jugendlichen aus der Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten schon sehr gut kennt. "Wir proben jetzt ohne Unterbrechungen, einerlei, welche Fehler passieren, achtet aufeinander und macht weiter, korrigiert wird später", hatte Weber die jungen Darsteller am Anfang der Probe ermahnt.

"Die Übergaben waren noch nicht so reibungslos, wie sie sein sollten", stellt der 19-jährige Teo Pop nach dem Durchlauf selbstkritisch fest. Er ist einer der vier Darsteller, die den "Faust" in den unterschiedlichen Szenen verkörpern. Aber er ist voller Zuversicht. Immerhin sind es noch drei Tage bis zur Premiere. Zu der Susanne Schemschies hoffentlich wieder gesund ist.

Wer singt Deifedanz?

Dreiviertelblut

Wer singt Schwarz ist das was übrig bleibt?

Dreiviertelblut