Wer ist für den Hund der Rudelführer?

Ihr Welpe braucht einen souveränen Führer, der ihm Sicherheit gibt und ihm hilft, sich im Leben zurechtzufinden. Sie sind in den Augen Ihres Welpen ein fast allmächtiger Gott. Sie sind viel größer und stärker als er. Sie geben ihm Futter. Sie bestimmen ob und wann er spazieren gehen oder Kontakte mit anderen Hunden oder Menschen haben kann. Sie können die Haustür und den Kühlschrank öffnen. Mit Hilfe des Lichtschalters sind Sie sogar Herr über Tag und Nacht. Wenn Sie sich jetzt noch wie ein Leittier benehmen, werden Sie und Ihr Hund nie ein Problem bekommen.

Der Rudelführer tut, was sein Name schon sagt. Er führt das Rudel. Wenn Sie mit Ihrem Welpen spazieren gehen, nutzen Sie von Anfang an seine Nachfolgereaktion. Gehen Sie so oft wie möglich an Orten spazieren, wo keine Straßen in der Nähe sind. Lassen Sie den Welpen dort ohne Leine laufen. Wenn er trödelt gehen Sie schneller oder verstecken Sie sich, damit er lernt aufzupassen wohin Sie gehen. Warten Sie nicht auf ihn und laufen Sie niemals hinter Ihrem Welpen her.

Wenn er sich von Ihnen entfernt oder nicht kommt, wenn Sie rufen, laufen Sie in die entgegengesetzte Richtung. Er wird Ihnen folgen. Loben und belohnen Sie ihn immer, wenn er zu Ihnen kommt. Auch wenn das mal etwas länger gedauert hat.

Ein Rudelführer lässt sich nicht manipulieren. Achten Sie darauf, dass Sie nur erwünschte Verhaltensweisen Ihres Welpen durch Zuwendung belohnen. Wenn Sie sich mit dem Welpen beschäftigen möchten, ergreifen Sie die Initiative. Reagieren Sie nur gelegentlich auf seine Versuche Ihre Aufmerksamkeit in Form von Spiel- oder Streicheleinheiten zu bekommen.

Spielen Sie so oft wie möglich mit dem Welpen. Halten Sie die Spielsachen, die Sie zum Spielen benutzen unter Verschluss. Holen Sie sie nur heraus, wenn Sie spielen möchten und legen Sie die Sachen nach dem Spiel wieder weg. Brechen Sie das Spiel immer ab, bevor Ihr Welpe die Lust verliert.

Verhalten Sie sich in kritischen Situationen ruhig. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Ein Rudelführer sollte niemals die Nerven verlieren und hektisch oder hysterisch reagieren.

Wenn der Welpe Sie anknurrt oder nach Ihnen schnappt, bleiben Sie ruhig. Hunde tun das nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Zeigen Sie ihm, dass Sie ihm nichts tun werden, indem Sie den Kopf leicht zur Seite drehen und ihn nicht direkt ansehen.

Warten Sie einen Augenblick und gehen Sie dann weg. Beachten Sie den Welpen einige Minuten nicht.

Reagieren Sie nie mit Schimpfen oder Strafmaßnahmen, wenn Ihr Hund Sie bedroht. Sie werden dadurch angreifbar und verlieren Ihr Gesicht. Der Chef lässt sich nicht provozieren. Nur wer sich bedroht fühlt reagiert mit Gegenaggression. Sie stehen so himmelhoch über Ihrem Hund, dass Sie so etwas nicht nötig haben.

Achten Sie darauf, Ihren Welpen nicht zu bedrohen. Falls er trotzdem häufig ängstlich und/oder aggressiv reagiert, suchen Sie so schnell wie möglich die Hilfe eines auf Verhaltenstherapie spezialisierten Tierarztes.

Füttern Sie Ihren Welpen nicht vom Tisch. Wenn es Reste gibt, die für ihn geeignet sind, geben Sie sie ihm später in seinem Napf. Betteln bei Tisch entwickelt sich sehr schnell zu einem aufdringlichen Fordern, wenn es belohnt wird.

Gehen Sie vor Ihrem Welpen durch die Tür und begrüßen Sie Familienmitglieder und Gäste, bevor der Hund es tut. Ranghöhere haben das Privileg des Vortritts und sie entscheiden wer willkommen ist und wer nicht.

Erlauben Sie Ihrem Welpen nicht auf den Möbeln zu liegen. Wenn Sie ihm einen Platz auf dem Sofa geben möchten, legen Sie eine Hundedecke dort hin. Gestatten Sie dem Hund nur, auf dieser Decke zu liegen.

Wenn die Decke nicht auf dem Sofa liegt, ist der Platz dort für Hunde tabu. Erhöhte und zentrale Liegeplätze sind ein Privileg der Ranghöheren.

Üben Sie mit Ihrem Welpen von klein auf, sich überall anfassen zu lassen. Ranghohe Tiere dürfen sich anderen jederzeit körperlich aufdrängen. Machen Sie das ganz spielerisch und liebevoll aber mit ruhiger Konsequenz. Bürsten Sie ihn täglich mit einer weichen Bürste. Der Welpe soll die Körperpflege nicht nur dulden, sondern genießen.

Das verraten wir dir gerne! Vorab darfst du dich aber schonmal an den Gedanken gewöhnen, dass die Rudelführer-Theorie heutzutage längst überholt ist. Und trotzdem ist und bleibt der Hund ein Rudeltier.

Dieser Artikel verrät dir unter anderem, was das für dich und deinen Hund konkret bedeutet und wieso eine starke Bindung über dem Rang steht.

Schön, dass du da bist und viel Spaß beim Lesen!

Inhaltsverzeichnis

Woran erkenne ich, dass mich mein Hund als Rudelführer akzeptiert?

Wer ist für den Hund der Rudelführer?

Wenn ihr eine harmonische Beziehung zueinander führt und du nicht das Gefühl hast, dass dein Hund alles, was du sagst oder tust infrage stellt, sind das eindeutige Anzeichen dafür, dass er dich als “Rudelführer” akzeptiert.

Was will man mehr?

Lange Zeit ging man davon aus, dass Hunde eine “harte Hand” brauchen, um sich ihrem Rudelführer unterzuordnen. Das stimmt aber nicht und das wissen wir längst. 

Eine Art Rudelführer bist du für deinen Hund trotzdem und akzeptieren sollte er dich auf deinem Rang natürlich auch!

Was Hunde allerdings nicht brauchen, ist ständige Unterordnung, absoluter Gehorsam und Rangkämpfe mit ihren Zweibeinern. 

Fakt ist: Wir Menschen sind keine Hunde, also müssen wir uns auch nicht wie solche verhalten.

Wichtig ist dennoch, die Körpersprache und das Verhalten unserer Hunde möglichst gut deuten zu können, denn eine vertrauensvolle Basis basiert auf Liebe und Verständnis!

Wie/wonach sucht sich ein Hund seinen Rudelführer aus?

Hunde suchen sich häufig eine Bezugsperson innerhalb der Familie aus, an der sie besonders hängen. Das bedeutet aber nicht, dass es sich dabei um den Rudelführer handeln muss.

Auch unsere Haushunde haben sich im Laufe der Domestikation weiterentwickelt und können auch uns Menschen besser verstehen. Es hat sich viel mehr eine Freundschaft zueinander entwickelt, als dass Hund und Mensch eine Rangordnung benötigen. 

So kann es zum Beispiel sein, dass ein Hund sich am jüngsten Sohn der Familie orientiert, weil dieser ein offenes und ehrliches Naturell besitzt und sich viel mit dem Hund beschäftigt. 

Hunde spüren vor allem eines: Energie! 

Ist deine Energie gut und du bist mit dir im Reinen, wird dein Hund das merken und dich als angenehmen Menschen empfinden, an dem er sich gerne orientiert.

Hunde mögen Verlässlichkeit, Sicherheit und Kompetenz. Sie orientieren sich gerne an Menschen, die ihnen eine klare Führung bieten. Strafe und Gewalt braucht es dazu auf jeden Fall nicht!

Wie werde ich zu einem guten Rudelführer für meinen Hund? 

Wer ist für den Hund der Rudelführer?

Hast du das Gefühl, dein Hund tanzt dir permanent auf der Nase herum? 

Dann darfst du definitiv gerne an dir und deinen Rudelführer-Qualitäten arbeiten. Wir geben dir 5 wertvolle Tipps, wie du zu einem guten Rudelführer für deinen Hund wirst. Pass auf!

1. Lerne Kommunikation und Körpersprache von Hunden zu deuten

Der erste Schritt zu einem kompetenten Rudelführer beinhaltet, dass du deinen Hund besser verstehen lernst. Damit er dich für voll nimmt und deine Entscheidungen akzeptiert, ist es wichtig, dass du auf einer für ihn verständlichen Ebene mit ihm kommunizierst! 

Wenn du mehr über die Körpersprache, Laute und Beschwichtigungssignale von Hunden lernen möchtest, schaue dich gerne auf unserer Webseite um. Hier gibt es bereits einige Artikel zum Thema “Hunde verstehen”.

An dieser Stelle kann dir auch ein erfahrener Hundetrainer oder eine Hundeschule helfen. Gerade wenn du Hundeanfänger bist, solltest du dir ein stabiles Fundament aufbauen, bevor sich gravierende Fehler einschleichen, welche zu Stress oder ungewolltem Verhalten deines Hundes führen können.

2. Verwalte Ressourcen wie Futter und Spielzeuge

Ressourcen haben für Hunde eine große Bedeutung, frei nach dem Motto: “Hast du nichts, bist du nichts.”

Ein vierbeiniger Rudelführer würde sich niemals die Beute wegschnappen lassen. Er entscheidet, wann er sie für rangniedrigere Tiere freigibt. Genauso sieht es mit Spielzeugen oder Stöckchen aus.

Du kannst dir die Ressourcenverteidigung zunutze machen, um deine Position als Rudelführer zu verdeutlichen.

Du verwaltest Futter, Leckerlis und Spielzeuge. Du entscheidest, wann es Fressen gibt, wann Zeit zum Spielen ist und auch wann damit wieder aufgehört wird! 

3. Deutliche Regeln und klare Grenzen sind immer gut

Hunde brauchen keine harte Hand. Du musst deinen Hund weder anschreien noch ihm gegenüber grob werden. Eindeutige Regeln und Grenzen helfen euch trotzdem im Zusammenleben.

Wichtig ist, dass du dabei nicht einknickst. Wenn die Couch für deinen Hund tabu ist, dann ist sie tabu, und zwar immer! 

Versucht dein Hund immer an dir vorbeizustürmen, sobald du die Haustür öffnest? Auch hier darfst du klare Grenzen setzen. 

Frage dich einfach, ob du dich von deinem Hund so respektlos behandeln lassen möchtest oder ob du dir nicht mehr wert bist?

Interessant:

Hunde sind schlau und lassen sich nichts vormachen. Wenn du ein eher unsicherer Mensch bist, wird es vielleicht einige Zeit dauern, bis dein Hund dir die Verantwortung als Rudelführer wirklich zutraut. Fakt ist, dass wir Menschen in dieser Beziehung meistens mehr an uns arbeiten müssen als am Hund. Vielleicht findest du einen Hundetrainer, der genau dort ansetzt: Eher Menschentraining mit Hund als andersherum.

4. Behalte immer einen kühlen Kopf

Dein Hund kann dich nur dann für kompetent wahrnehmen, wenn du nicht bei jeder Kleinigkeit aus der Haut fährst. 

Je mehr Gelassenheit und Ruhe du auch in brenzlichen Situationen ausstrahlst, desto mehr wird dein Hund zu dir aufschauen und sich an dir orientieren.

So lernt er, dass er sich immer auf dich verlassen kann! Verlässlichkeit ist eine der Kernkompetenzen als Rudelführer!

5. Zeige deinem Hund, dass du auf euch aufpassen kannst

Nimmt dein Hund dich für voll? Wie reagiert er auf Hundebegegnungen oder auf Besuch?

Wenn dein Hund in potentiell gefährlichen Situationen immer das Gefühl hat, dass er aufpassen muss, bedeutet das für ihn großen Stress.


Schöner ist es, wenn dein Hund lernt, dass du auf euch aufpassen kannst – komme was wolle!

Fazit

Uns schmeckt das Wort “Rudelführer” in Bezug auf Hund und Mensch irgendwie nicht. Vielmehr geht es um eine harmonische und vertrauensvolle Freundschaft. 

Ihr wollt doch ein Team werden, oder nicht?

Dazu ist es unserer Meinung nach nicht nötig, die Rolle des Rudelführers einzunehmen. Arbeite lieber an einer starken Bindung, dann wird dein Hund sich von ganz allein an dir orientieren. 

Dazu gehören natürlich ein respektvoller Umgang von beiden Seiten ebenso wie Verständnis, Vertrauen, Verlässlichkeit, Liebe, Kompetenz, Konsequenz und Geduld.

Wenn du noch Fragen zum Thema “Woran erkenne ich, dass mein Hund mich als Rudelführer akzeptiert?” hast, lass uns gerne einen Kommentar unter diesem Artikel da!

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5 Kommentare zu „Woran erkenne ich, dass mein Hund mich als Rudelführer akzeptiert?“

  1. Christina

    16. Oktober 2022 um 16:52

    Hallo Britta,
    vielleicht ist das bis morgens einfach zu lange? Wir gehen vorm Schlafengehen nochmal kurz.
    Alles Gute
    Tina

    Antworten

  2. Britta Roeder

    10. Oktober 2022 um 02:14

    Hallo ich heiße Britta und habe ein 3 Jahre alten Mischling . Wir gehen mehrmals täglich mit ihm raus. Wir gehen Abends um 19.30 Uhr das letztemal raus, und das Problem ist der macht fast jede Nacht in die Wohnung. Was kann ich dagegen tun? Ich weiß in Moment nicht weiter. Ich würde mich um eine Antwort sehr freuen. Lg Britta

    Antworten

    1. Peter

      16. Oktober 2022 um 16:09

      Wie lange soll das arme Tier denn einhalten?
      Geht mal um 22.30 mit ihm raus und pennt nicht bis in die Puppen!
      Himmel, wie dämlich muss man sein, um so eine Frage zu stellen!!!

      Antworten

    2. Manuela

      17. Oktober 2022 um 01:45

      Hallöchen, ich würde mal versuchen, dass letzte Mal Gassi gehen um gut 2 Stunden nach hinten zu verschieben.

      Antworten

  3. Nora

    8. Oktober 2022 um 10:17

    Hallo,
    mein Hund springt mich ständig an und zwickt dabei an der Kleidung.
    Habe alles mögliche schon probiert leider ohne Erfolg.

    Antworten

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Wer ist die Bezugsperson vom Hund?

Hunde suchen sich Menschen als Bezugspersonen aus, welche ihre kompletten Bedürfnisse stillen. Hier geht es nicht darum, wer den Hund bewegt oder füttert, sondern wer ihn zusätzlich auch noch Sicherheit, Struktur, Vertrauen und Zuneigung schenkt.

Wie werde ich für meinen Hund zum Rudelführer?

Rudelführerwerden: Vertrauen wecken statt Macht zeigen Damit dein Hund dich als Rudelführer anerkennt, musst du sein Vertrauen gewinnen: Zeige deinem Vierbeiner, dass du Situationen besser einschätzen kannst und die richtigen Entscheidungen für ihn triffst – so, wie es die Elterntiere im Familienrudel tun.

Wer ist der Rudelführer in der Familie?

Rangordnung Hunde erkennen In einem Hunderudel wird der Hund als Rudelführer angesehen, der die meisten Privilegien hat, wie sich zu paaren oder als erster zu fressen.

Wen begrüßt der Hund zuerst?

Wenn man ein Hunderudel beobachtet liegt das ranghöchste Tier meist an einer zentralen und oft auch erhöhten Stelle. Hier ist der beste Überblick gewährleistet. Zurückkehrende Familienmitglieder oder Eindringlinge werden von ihm zuerst erspäht.