Wie viel Miete kann ich mir leisten 2 Personen

Hast du die Frage einmal umgedreht? Statt dich zu fragen, wie teuer darf meine Wohnung sein, frage dich: Was ist mir das Wohnen wert?

All die Ratgeber, Faustformeln zur Miete etc. sind gut und recht, doch die Frage ist doch, was dir das Wohnen wert ist? Wohnen ist essenziell und erfüllt auch das Grundbedürfnis nach Sicherheit, vielleicht sogar nach Entfaltung. Schwiizerfranke.com ist keine Anleitung zum Sparen, sondern nimmt dich an die Hand, um dir Träume erfüllen zu können.

Andere leasen sich einen Sportwagen für horrende Gebühren oder kaufen ständig Luxusartikel und Designermode. Nichts davon sollte man verurteilen, denn jeder hat andere Bedürfnisse. Wenn dir eine schöne Wohnung verhältnismässig mehr wert ist, dann dreh die Ausgaben dort (bewusst!) hoch. In diesem Fall freue ich mich für dich und deine schöne Wohnung 🙂

Über alle Bevölkerungsgruppen und Regionen hinweg betrachtet, bleiben die Deutschen mehrheitlich unter der 30-Prozent-Regel. Doch vor allem einkommensschwache Haushalte investieren einen weitaus höheren Anteil ihres Einkommens in die Miete. Gleiches gilt für Großstädte.

Hohe Mietbelastung in Großstädten

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hat eine Studie in Auftrag gegeben, die die Mietbelastung in allen 77 deutschen Großstädten (Stand: 15. Juni 2021) untersucht. Die Erhebung basiert auf den neuesten verfügbaren Daten des Mikrozensus. Sie stammen aus dem Jahr 2018.

Die Ergebnisse:

  • 49,2 Prozent der Großstadt-Haushalte (gesamt: 8,4 Millionen) geben mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Warmmiete aus. Wohngeld und andere Sozialleistungen wurden dabei bereits berücksichtigt.
  • Bei über einem Viertel (25,9 Prozent) der Haushalte betrug die Mietbelastung sogar mehr als 40 Prozent des verfügbaren Einkommens.
  • Bei knapp 12 Prozent aller Großstädter floss mehr als die Hälfte der Einnahmen in die Miete.

Auffällig dabei: Die mittlere Mietbelastungsquote (Median) trifft zwar mit 29,8 Prozent fast genau den empfohlenen Höchstwert, es zeigt sich aber eine große Kluft zwischen den Einkommensschichten:

  • Haushalte an der Armutsgrenze geben im Schnitt 46 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus. Diese Gruppe verdient maximal 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Großstädter.
  • Am anderen Ende der Skala stehen die Haushalte mit hohem Einkommen, die nur 20 Prozent ihrer Einkünfte in die Miete investieren. Sie definieren sich durch ein Einkommen, das mehr als 140 Prozent über dem Median-Wert liegt.

Große Unterschiede zwischen Arm und Reich

Ein ähnliches Bild zeichnen die Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2019. Demnach liegt der Anteil der Miete am Einkommen in der armutsgefährdeten Bevölkerung bei 49 Prozent. Als armutsgefährdet gelten alle Haushalte, deren Einkommen unter 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Median) liegt. Für den Erhebungszeitraum lag die Grenze bei 781 Euro netto pro Person.

Haushalte, die über der Armutsgrenze liegen, gaben deutschlandweit im Schnitt 21,9 Prozent für die Wohnkosten aus. Sie liegen also deutlich unter dem empfohlenen Maximalwert. Daraus ergibt sich ein Gesamtschnitt von fast 26 Prozent Mietanteil an den Wohnkosten.

Bitte beachten Sie: Das Statistische Bundesamt zählt zu den Wohnkosten auch Wasser- und Abwasser-, Energie- und Heizkosten, Ausgaben für die Instandhaltung der Wohnung bzw. des Hauses, Hypotheken­zinsen (bei Eigentümern), Versicherungs­beiträge (bei Eigentümern; bei Mietern, falls diese die Kosten tragen) sowie sonstige Wohnkosten.

Die Mieten in Deutschland steigen seit Jahren, was den Druck auf den Wohnungsmarkt insbesondere in Großstädten und Ballungsräumen erhöht. Dadurch haben sogar Menschen mit einem überdurchschnittlichen Gehalt Probleme, eine ins Budget passende Mietwohnung zu finden. Mittlerweile ist die Warmmiete mit der intensivste Kostenpunkt bei den fixen monatlichen Ausgaben. Doch wie hoch darf die Miete sein, ohne in finanzielle Schieflage zu geraten, einen gewissen Lebensstandard zu verlieren und Abstriche beim Sparen machen zu müssen?

Rechenbeispiel: Wie viel Miete kann ich mir leisten?

An dieser Stelle ist es sehr wichtig zu erwähnen, dass sich natürlich unmöglich pauschale und allgemein gültige Aussagen treffen lassen. Jeder Haushalt ist separat für sich zu betrachten und hat je nach Größe, Einnahmen, Ausgaben, Wohnort und anderen Faktoren eine andere Summe für die Miete zur Verfügung.

Eine Beispielrechnung kann daher tatsächlich immer nur als Exempel betrachtet werden. Sogar bei identischen Ausgangswerten kann sich der für die Miete einsetzbare Betrag unterscheiden.

In einem Beispiel soll Folgendes vorausgesetzt werden:

  • 32-jähriger Single
  • lebt in Aachen
  • keine Kinder
  • 2200€ Nettogehalt
  • möglichst hoher ETF-Sparplan
  • Leben genießen, keine zu große Beschränkung

Es bietet sich an, bei der Rechnung rückwärts zu kalkulieren. Ausgangsbasis sind also die 2200€, die dem Single nach Abzug aller Sozialabgaben zur Verfügung stehen.

Da der Wunsch nach einer hohen Sparquote besteht, sollen 30% des Nettogehalts angenommen werden. Dies entspricht 660€, die von den 2200€ abgezogen und in das ETF-Portfolio investiert werden können. Übrig bleiben 1540€.

Reduziert werden muss diese Summe weiterhin um die Lebenshaltungskosten. Dazu gehören alle möglichen Posten wie Lebensmittel, Internet und Telefon, Freizeit und Ähnliches.

Für Aachen können um die 600€ berechnet werden, wobei sich der konkrete Wert natürlich nicht verallgemeinern lässt. Während der eine mit deutlich weniger Geld im Monat auskommt, möchte sich der andere mehr gönnen und benötigt daher mehr.

Nach Abzug dieser 600€ bleiben also 940€ über. Der 32-jährige Single wäre allerdings ein wenig vorausschauender Zeitgenosse, hielte er diese 940€ für die ihm als Mietzahlung zur Verfügung stehende Summe. Es ist natürlich immer ratsam, einen Puffer für unerwartete Ausgaben zurückzulegen. Dies können 100 bis 200€ sein, so dass mindestens um die 750€ für die Miete übrig bleiben.

Dies sollte als kinderloser Single in Aachen genügen, wobei natürlich grundsätzlich der konkrete Personenhaushalt und die Stadt für Abweichungen sorgen können.

In der Beispielrechnung sollte eine Zweizimmerwohnung in Aachen für 400 bis 500€ zu haben sein, wodurch die Differenz zu den 750€ gerne noch zusätzlich zum Sparen und Investieren verwendet werden kann.

Die Sparquote würde dann sogar zwischen 40 und 45% betragen, was wirklich hervorragend wäre und dich für die Zukunft top aufstellen dürfte, falls du dies dauerhaft so durchziehen könntest.

Welche Eckpunkte sollten berücksichtigt werden?

Wenn du herausfinden möchtest, welchen Betrag du monatlich für deine Mietzahlung nutzen kannst, solltest du deinen persönlichen “Wieviel Miete kann ich zahlen Rechner” mit einigen Daten füttern.

Zieh von deinem Nettoeinkommen auf jeden Fall deine Lebenshaltungskosten ab. Falls du nicht weißt, wie viel Geld du jeden Monat für Lebensmittel, Freizeit und Co. ausgibst, solltest du dir für 1 oder 2 Monate sämtliche Ausgaben in einer Tabelle vermerken.

Du kannst ein Haushaltsbuch führen, um dir einen lückenlosen Überblick zu verschaffen. Bedenke bei diesem Kostenpunkt auch solche Posten, die du bisher nicht hattest.

Ziehst du zum Beispiel in einen Ort nahe einer Großstadt, ist zwar die Miete höchstwahrscheinlich niedriger, doch dafür fallen Ausgaben für das Pendeln an. Selbst dann, wenn du kein Auto hast, kommen Ausgaben für den ÖPNV zusammen.

Ebenfalls abziehen solltest du die Summe, die du zum Sparen und Investieren verwenden möchtest. 10% deines Nettogehalts sind ein normaler, vertretbarer Wert, 30% hingegen sind wirklich top. Entscheide selbst, welche Sparquote von 10 bis 30% für dich passt.

Keinesfalls vergessen solltest du einen Puffer. Andernfalls können Reparaturen am Auto, die kaputte Waschmaschine oder andere plötzliche Kostentreiber dein Konto ins Minus hieven.

Was am Ende übrig bleibt, ist der dir theoretisch für die Miete verfügbare Betrag. Selbstverständlich musst du diesen nicht bis auf den letzten Cent ausreizen. Die Recherche der marktüblichen Preise je nach Stadt, Lage und Größe der Wohnung ist Pflicht.

Übrigens: Betrachte stets die Warmmiete und nicht die Kaltmiete. Es kann sein, dass die reine Kaltmiete recht niedrig ausfällt, die Nebenkosten für Wasser und Heizung jedoch sehr hoch sind. Nur die Warmmiete deckt alle Ausgaben ab und bewahrt dich vor unangenehmen Überraschungen.

Fazit

Die Frage „Welche Miete kann ich mir leisten?“ pauschal zu beantworten, ist nicht möglich. Die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse von Menschen sind derart unterschiedlich, dass jeder für sich betrachtet werden muss.

Fest steht allerdings, dass vom Nettogehalt die Lebenshaltungskosten, eine Sparquote zwischen 10 und 30% sowie ein Puffer für unerwartete Ausgaben abgezogen werden müssen. Übrig bleibt jener Betrag, der theoretisch für die Kaltmiete zuzüglich Betriebskosten verwendet werden kann. Und wieviel sollte die Miete vom Gehalt ausmachen? Idealerweise beträgt die Warmmiete nicht mehr als ein Drittel des Einkommens.

Wenn du dich fragst, ob sich generell mieten oder doch Eigentum kaufen für dich lohnt, findest du hier unseren “Mieten oder Kaufen”-Rechner.

Wie hoch darf die Miete maximal sein?

Laut der 40er-Mietregel sollte der monatliche Mietpreis nicht höher als 1/40 Ihres Jahresgehalts sein. Die folgende Beispielrechnung verdeutlicht dies: Wenn Sie über ein jährliches Bruttogehalt von 40.000 Euro verfügen, darf die Miete für Ihre Wohnung nicht mehr als 1.000 Euro im Monat betragen.

Wie teuer darf eine Wohnung sein Schweiz?

Ob die Miete auf längere Sicht zahlbar ist, lässt sich grob mit der altbewährten 1-Drittel-Faustregel berechnen: Die Ausgaben für die Bruttomiete (Miete inkl. Nebenkosten) sollten demnach maximal ein Drittel des Nettolohns (Lohn nach allen beruflichen Abzügen, wie zum Beispiel Pensionskasse oder AHV) ausmachen.

Was für eine Wohnung kann ich mir leisten?

Als Faustregel gilt: Ihre maximale Monatsrate sollte 35 % Ihres monatlichen Nettohaushaltseinkommens nicht überschreiten. Auf dieser Basis errechnet der Budgetrechner ganz einfach Ihren maximalen Kaufpreis und Kreditbetrag sowie Ihre maximale monatliche Kreditrate.

Wie viel Miete vom Gehalt Österreich?

Der Mietanteil für selbst genutzten Wohnraum am gesamten verfügbaren Haushaltseinkommen von österreichischen Privathaushalten belief sich im Jahr 2021 auf 21,8 Prozent. Im Zehnjahresvergleich ist er um 1,4 Prozentpunkte gestiegen.