Akronym: kWh Definition: die Energiemenge, die bei einer Leistung von 1 kW innerhalb von einer Stunde umgesetzt wird Englisch: kilowatt hour Kategorien: Einheiten, elektrische Energie,
Wärme und Kälte Autor: Dr. Rüdiger Paschotta Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen Ursprüngliche Erstellung: 06.03.2010; letzte Änderung: 01.10.2022 URL: https://www.energie-lexikon.info/kilowattstunde.html Eine Kilowattstunde (kWh) ist die Energiemenge, die bei einer (Wirk)Leistung von einem Kilowatt (1 kW) innerhalb von einer Stunde umgesetzt wird. Es handelt sich also um ein Kilowatt multipliziert mit einer Stunde, nicht etwa ein “Kilowatt pro Stunde”. (Siehe unten den Abschnitt über häufige Fehler.) Eine Kilowattstunde entspricht 3 600 000 Joule = 3,6 MJ. Das “h” in “kWh” kommt vom lateinischen hora = Stunde. Entsprechend gibt es größere Einheiten:
Dagegen gibt es für kleine Energiemengen die Wattstunde (Wh = tausendstel kWh) und die Wattsekunde (Ws = J = Joule). Die Kilowattstunde wird insbesondere (aber nicht nur) für die Quantifizierung elektrischer Energiemengen (elektrischer Arbeit) verwendet und taucht deswegen auf Stromrechnungen auf, basierend auf der Ablesung von Stromzählern. Private Verbraucher bezahlen in Deutschland pro Kilowattstunde rund 0,30 € (seit der Energiekrise 2022 teils auch wesentlich mehr), im Nachttarif oft deutlich weniger. Diese Kosten stammen anders als bei Großverbrauchern nur zum kleineren Teil von der Stromerzeugung. (Siehe auch den Artikel über Stromtarife.) Man kann auch andere Energiemengen (z. B. Wärmemengen) in Kilowattstunden angeben; beispielsweise wird der Primärenergiebedarf von Häusern meist in kWh pro Quadratmeter beheizter Fläche und Jahr (kWh/(m2 a)) angegeben. Häufig wird auch der Bezug von Erdgas in Kilowattstunden abgerechnet mit Bezug auf den Heizwert, also die aus dem Gas gewinnbare Wärmemenge. Für den Kunden ist schließlich die bezogene Energiemenge relevanter als das Volumen des Gases (in Normkubikmetern), zumal der spezifische Heizwert je nach Gasqualität (L- oder H-Gas) deutlich variieren kann. Eine Kilowattstunde Wärme aus Erdgas ist weitaus billiger als eine Kilowattstunde elektrischer Energie. Beispielsweise zahlen Privatkunden in Deutschland z. Zt. rund 0,06 € (Stand 2020, ohne Grundpreis), also ca. fünfmal weniger als bei Strom zum Tagestarif. Seit der Energiekrise 2022 sind die Kosten pro Kilowattstunden Strom und Gas teils massiv angestiegen. Dies ist eine Folge von Engpässen, mit sehr unterschiedlichen Ursachen:
RechenbeispieleEine Vielzahl von Berechnungen mit Relevanz z. B. im Haushalt und Gewerbe ist möglich auf der Basis von Kilowattstunden. Einige Beispiele hierfür:
Häufige FehlerDa das Konzept der Kilowattstunde nicht allseits verstanden wird, kommen gewisse Fehler beispielsweise in Zeitungsartikeln häufig vor. Einer davon ist, Kilowattstunden als “Kilowatt pro Stunde” zu verstehen: “Der Ofen braucht 2 Kilowatt pro Stunde.” Richtig wäre, dass er 2 Kilowatt braucht, also 2 Kilojoule pro Sekunde oder 2 Kilowattstunden pro Stunde. Die Kilowattstunden ergeben sich, indem man Leistungen (in Kilowatt) und Zeiten (in Stunden) multipliziert, nicht etwa dividiert: In fünf Stunden (5 h) braucht der Ofen 2 kW × 5 h = 10 kWh und nicht etwa 2 kW / 5 h = 0,4 kW/h. Natürlich müssen längere Betriebszeiten zu größeren Energiemengen führen. Es kommt auch vor, dass beispielsweise die Kapazität eines Batteriespeichers falsch in Kilowatt angegeben wird. Vermutlich ist dann in Wirklichkeit die speicherbare Energiemenge in Kilowattstunden gemeint. Es könnte aber auch die maximal entnehmbare Leistung (tatsächlich in Kilowatt) oder die maximale Ladeleistung gemeint sein. CO2-Emissionen pro KilowattstundeNeben den Kosten interessiert häufig auch, wie viel klimaschädliche CO2-Emissionen mit der Bereitstellung einer Kilowattstunde verbunden sind. Beispielsweise sollte ein Stromanbieter in der Lage sein, diesen Wert in Einheiten von g/kWh (Gramm CO2 pro Kilowattstunde) anzugeben (auch auf der Stromrechnung). Beim deutschen Strommix kommt man auf ca. 474 g/kWh (Stand 2018, Tendenz deutlich sinkend), während es für Strom aus Braunkohlekraftwerken über 1000 g/kWh sind, bei Ökostrom dagegen annähernd null. Solche Angaben sind auch für Heizwärme interessant. Bei einer modernen Gasheizung (mit Brennwertkessel) kommt man auf gut 200 g/kWh, bei einer Ölheizung ca. 270 g/kWh. Elektrowärme aus einer Elektroheizung liegt je nach Stromanbieter zwischen nahe null und ca. 1000 g/kWh; mit einer Elektrowärmepumpe liegt um die Leistungszahl bzw. Jahresarbeitszahl (z. B. um einen Faktor 3 bis 5) tiefer. Somit ist eine Elektrowärmepumpe bei Betrieb mit Kohlestrom ähnlich klimaschädlich wie ein Öl- oder Gasheizung, mit dem deutschen Strommix oder gar Ökostrom dagegen erheblich besser. Auch für Verbrennungsmotoren findet man manchmal CO2-Angaben in g/kWh, bezogen auf die abgegebene Antriebsenergie. Auch der spezifische Kraftstoffverbrauch kann in g/kWh angegeben werden, was natürlich entsprechend niedrigere Zahlenwerte ergibt, weil 1 kg Kraftstoff mehrere Kilogramm CO2 ergibt (z. B. ca. 3 kg bei Benzin). Solche Werte hängen stark von den Betriebsbedingungen ab, etwa Volllast oder Teillast, weil der Wirkungsgrad entsprechend variiert. Ein moderner Benzinmotor (Atkinson-Motor, wie er in manchen Fahrzeugen mit Hybridantrieb eingesetzt wird) kann am besten Arbeitspunkt auf einem spezifischen Kraftstoffverbrauch von ca. 200 g/kWh kommen, entsprechend ca. 600 g/kWh bzgl. CO2. Im praktischen Fahrbetrieb liegt man aber wesentlich höher, weil die Auslastung meist nicht optimal ist. LiteraturSiehe auch: Watt,
Joule, Stromtarif, Stromrechnung Wie viel ist 1 MWh Strom?Eine MWh entspricht 1.000 Kilowattstunden (kWh) und 1.000.000 Wattstunden (Wh).
Wie viel ist 1 Megawattstunde?Eine Megawattstunde entspricht der Energiemenge, die bei einer Leistung von einem Megawatt in einer Stunde umgesetzt wird. Umgerechnet ergibt eine Megawattstunde eine Million Wattstunden, 1000 Kilowattstunden oder 3600 Megajoule. Die Abkürzung für eine Megawattstunde lautet MWh.
Was kann man mit 1 MWh machen?Was kann man mit einer Kilowattstunde Strom machen?. eine Maschine Wäsche waschen.. 15 Hemden bügeln.. 17 Stunden Licht einer Glühlampe (60 Watt). 60 Minuten auf mittlerer Stufe staubsaugen (1000W-Staubsauger). 90 Stunden Licht einer Stromsparlampe (11 Watt). 10 Stunden TV schauen (LED, 107 cm). Was bedeutet MWh bei Heizung?Dieser erfasst Ihren Energieverbrauch in der Heizungs- oder Kälteanlage. Die Geräte messen die Menge an Wär- me, die in einer bestimmten Zeitspanne verbraucht wurde: zum Heizen von Räumen und / oder Erwärmen von Brauchwasser. Die gemessene Wärme- energie wird im Allgemeinen in Megawattstunden (MWh) angegeben.
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