Wann fanden die letzten Olympischen Spiele statt?

Die Nationalsozialisten, die den olympischen Gedanken der Völkerverständigung stets als "geistige Verirrung" abgetan hatten, erkannten die Chance, mittels der Olympischen Spiele einen enormen Prestigezuwachs in In- und Ausland zu erreichen.

Bereits im Sommer 1933 gab die NS-Regierung daher eine vom IOC geforderte Erklärung ab, die Spiele stünden "allen Rassen und Konfessionen" offen; der populäre deutsche Boxer Max Schmeling wurde in die USA entsandt, um für die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu werben, wovon er sich allerdings später distanzierte. In einer knappen Abstimmung entschied sich die nordamerikanische "Amateur Athletic Union" im Dezember 1935 gegen einen Boykott der Olympischen Spiele, die anderen Staaten folgten diesem Beispiel.

Die Spiele wurden unter der Leitung von Joseph Goebbels, Carl Diem und Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten (1887-1943) perfekt vorbereitet: Antisemitische Parolen verschwanden aus dem Stadtbild, Hetze gegen Juden war für die Dauer der Spiele auch in den Medien verboten. Um das Ausland zu besänftigen, starteten in der deutschen Mannschaft zwei Alibi-"Halbjuden", der Eishockeyspieler Rudi Ball und die Fechterin Helene Mayer (1910-1953). Mayer, Olympiasiegerin 1928, gewann 1936 für Deutschland Silber. Umstritten war ihr "deutscher Gruß" bei der anschließenden Siegerehrung. Für die Spiele entwarf der für die Gesamtleitung der Bauten verantwortliche Architekt Werner March (1894-1976) das neue Olympiastadion, das Maifeld, den Glockenturm und die Langemarckhalle. Die Wehrmacht erbaute westlich von Berlin in Döberitz das Olympische Dorf, das nach Ende der Olympischen Spiele von ihr als Kaserne genutzt wurde. Für die deutschen Besucher wurde eine Kraft-durch-Freude-Stadt errichtet.

Am 1. August eröffnete Adolf Hitler die Spiele vor 100.000 Zuschauern im Olympiastadion. Zur Inszenierung der Eröffnungsfeier gehörten die Ankunft des ersten olympischen Fackellaufs vom griechischen Olympia nach Berlin ebenso wie ein imposanter Lichtdom und Vorführungen der Hitler-Jugend (HJ).

Begleitet wurden die Spiele von zahlreichen Theater-, Opern- und Sportinszenierungen, der Deutschlandausstellung und mehreren Kunstausstellungen. Die insgesamt drei Millionen Besucher reagierten begeistert, ebenso die große Mehrzahl der internationalen Pressevertreter. Noch die 1938 anlaufenden Propagandafilme Leni Riefenstahls, "Fest der Schönheit" und "Fest der Völker", wurden auch im Ausland zum Teil äußerst positiv aufgenommen. Für die nationalsozialistische Innen- wie Außenpolitik waren die Olympischen Spiele somit ein voller Erfolg. Die Einschränkung der Pressefreiheit durch Goebbels' Propagandaministerium, die Evakuierung aller in Berlin lebenden Sinti und Roma an den Stadtrand nach Marzahn und die Errichtung des Konzentrationslagers (KZ) Sachsenhausen nur wenige Kilometer vor Berlin parallel zur den Sommerspielen wurden im In- und Ausland kaum wahrgenommen.

Im sportlichen Bereich schnitt das Deutsche Reich aufgrund der großzügigen Förderung der Sportler und des intensiven Trainings hervorragend ab: Mit 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen in den Sportwettkämpfen gewannen die insgesamt 406 deutschen Athleten - die größte der teilnehmenden Mannschaften - die Nationenwertung vor den USA (24-20-12), Ungarn (10-1-5), Italien (8-9-5), Finnland (7-6-6) und Frankreich (7-6-6). Äußerst erfolgreich war das Team unter anderem in der "deutschen Sportart" Turnen sowie in der Leichtathletik, im Rudern, im Rad- und Pferdesport. Auch im Feldhandball, der in Deutschland besonders beliebt und nur 1936 als olympische Disziplin anerkannt war, gewann die deutsche Mannschaft Gold. Mit großer Spannung verfolgten die Zuschauer das Weitsprungduell zwischen dem Deutschen Lutz Long (1913-1943), der sich mit Silber begnügen musste, und dem Star der Olympischen Spiele, dem schwarzen US-Amerikaner Jesse Owens (1913-1980), der allein vier Goldmedaillen gewann und auch in Deutschland zum Publikumsliebling avancierte.

Lediglich das Ausscheiden der deutschen Fußballmannschaft in der Zwischenrunde mit einem 0:2 gegen Norwegen in dem einzigen jemals von Hitler besuchten Fußballspiel der Nationalmannschaft trübte die Stimmung der meisten Deutschen.

Die Durchführung von Olympischen Spielen wird vom IOC jeweils einer Stadt übertragen, die Ausrichtung dem für diese Stadt zuständigen NOK. Die Kandidaten-Städte bewerben sich beim IOC (neuerdings wird eine Vorauswahl getroffen), das auf seiner Vollversammlung, in der Regel sechs Jahre vor dem Termin, den endgültigen Veranstalter wählt.

In Atlanta 1996 feierten die Olympischen Sommerspiele ihr 100-jähriges Bestehen. Die Spiele 2020 finden in Tokio statt.

Es ist ein spektakulärer Doppelschlag, der dem IOC am 13. September 2017 mit der Vergabe der Olympischen Spiele 2024 an Paris und 2028 an Los Angeles gelungen ist. MEHR

2022: Peking

Die chinesische Hauptstadt ist die erste Olympiastadt, die sowohl Sommer- (2008) als auch Winterspiele ausrichten darf. Ein ähnlicher Anlauf von München war zuvor gescheitert. Das IOC wählte Peking am 31. Juli 2015 in Kuala Lumpur aus nur zwei Kandidaten aus. Die elektronische Abstimmung via Tablets von IOC-Sponsor Samsung wurde aus technischen Gründen wiederholt. Daraufhin wurde auf althergebrachte Weise mit Stimmzetteln votiert.

Almaty:40Peking:44Enthaltungen:1Stimmabgabe:85

2020: Tokio

Bei nur zwei Kandidaten genügte dem IOC auf der 125. Session in Buenos Aires am 7. September 2013 ein Wahlgang, bis der scheidende Präsident Jacques Rogge Tokio als Gastgeber der Olympischen Spiele 2020 annoncieren konnte:

Tokio:60Istanbul:36Enthaltungen:1Stimmabgabe:97

2018: Pyeongchang

Nach Seoul 1988 gehen Olympische Spiele zum zweiten Mal nach Südkorea, zum ersten Mal im Winter. Für die Wahl von Pyeongchang genügte auf der 123. IOC-Session am 6. Juli 2011 in Durban ein Wahlgang:

Pyeongchang:63München:25Annecy:7Stimmabgabe:95

Aller guten Dinge sind drei: Pyeongchang hatte sich schon für 2010 und 2014 beworben, aber jeweils in der letzten Abstimmungsrunde gegen Vancouver bzw. Sotschi verloren.

Wo waren die letzten Olympischen Spiele?

Tokio 2020. Sommer..
Rio 2016. Sommer..
London 2012. Sommer..
Beijing 2008. Sommer..
Athen 2004. Sommer..
Sydney 2000. Sommer..
Atlanta 1996. Sommer..
Barcelona 1992. Sommer..

Wann und wo fanden die Olympischen Winterspiele statt?

Die Olympischen Winterspiele 2014 fanden vom 7. bis 23. Februar in Sotschi (Russland) statt; die Olympischen Winterspiele 2018 vom 9. bis 25. Februar in Pyeongchang (Südkorea).

Wann fanden die Olympischen Spiele statt?

April bis zum 15. April 1896 fanden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Austragungsort war das griechische Athen. Man hatte sich bewusst für Griechenland als das Ursprungsland der Spiele entschieden.

Wann und wo finden die Olympischen Spiele statt?

Die Olympischen Spiele 2024 sollen vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 in der französischen Hauptstadt Paris stattfinden. 2021 fanden die Spiele in Tokio statt.